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Montag, 25. November 2024 Mediadaten
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Holzminden (red). Studierende des Masterstudiengangs Bauingenieurwesen an der Fakultät Bauen und Erhalten der HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst Hildesheim/Holzminden/Göttingen am Standort Hildesheim besuchten im Zuge des Moduls „Mehrfunktionale wasserbauliche Anlagen“ norddeutschlandweit verschiedenste Ingenieurbauwerke mit den Schwerpunkten Wasserbau, Stahlbau und Energieinfrastruktur. Die Exkursion haben Prof. Stefanie Steppeler, Sonja Wethkamp und Prof. Axel Stödter geplant. Die Teilnehmenden besichtigten acht Tage lang insgesamt elf Fachziele und legten in Kleinbussen 1.600 km zurück. Dabei führte sie der Weg vom Harz bis an die Nordsee.

Als erster Punkt stand die westlich von Goslar gelegene Innerstetalsperre der Harzwasserwerke GmbH auf der Tagesordnung. Sie stellt ein Element des Graneverbundsystems dar, welches aus der Grane-, der Oker- und der Innerstetalsperre mit weiteren Beileitungen besteht. Das große Wasserwerk an der Grane versorgt die weitere Region mit Trinkwasser. Auf dem Betriebshof der Harzwasserwerke GmbH in Clausthal-Zellerfeld erhielten die Teilnehmenden der Exkursion Informationen zum UNESCO-Weltkulturgut Oberharzer Wasserregal und hatten sogar die Gelegenheit, einen engen unterirdischen wasserführenden Stollen zu begehen; der Bergmann sagt dazu: „befahren“. Sodann ging es zur Okertalsperre, einer 67 m hohen Bogengewichtsmauer aus Beton mit angeschlossenem Wasserkraftwerk.

Der zweite Tag begann mit einer Besichtigung des Brückenneubaus der „Zollbrücke“ über die Zollelbe und der Brückensanierung „Neue Strombrücke“ über die Elbe in Magdeburg. Die Baustellenführung übernahm die Firma SEH Reconstruction GmbH. Neben der Inspektion der beeindruckenden 62 m hohen Pylone sowie des Überbaus der Brücke standen die Themen Stahl- und Stahlverbundbau sowie der Korrosionsschutz im Mittelpunkt. Im Anschluss ging es zum Wasserstraßenkreuz Magdeburg. Hier erwartete die Exkursionssteilnehmenden das 1938 erbaute Schiffshebewerk Rothensee und ein eindrucksvolles Panorama über die 2001 in Betrieb gegangene gleichnamige Sparschleuse vom zugehörigen Turm aus.

Der dritte Tag der Exkursion stand ganz im Zeichen des Hochwasserschutzes, betreut und geführt durch Mitglieder des Niedersächsischen Landesbetriebs für Wasserhaushalt und Küsten- und Naturschutz, kurz NLWKN, sowie des Deichverbandes. Nach den großen Elbe-Hochwasserereignissen 2002 und 2003 gingen nach umfangreichen Planungen 2008 ein großes Schöpfwerk, die fast ein Kilometer lange Schutzmauer mit mobilen Aufsatzelementen und ein Siel in Betrieb, die nun im Verbund Hitzacker und weitere Orte in der Niederung des einmündenden Flachlandflüsschens Jeetzel schützen. Anschließend folgte ein kurzer Abstecher zum alten Schöpfwerk Lüggau unweit von Hitzacker. Auf dem Exkursionsweg bot sich ein kurzer Stopp am Pumpspeicherwerk Geesthacht an.

In Rendsburg angekommen, befasste sich die Gruppe mit Planung, Bau und Betreib des Nord-Ostsee-Kanals und widmete sich auch dem „Technischen Denkmal“ der Eisenbahnhochbrücke Rendsburg. Die Fachwerkkonstruktion in Stahlbauweise führt den Bahnverkehr über den Nord-Ostsee-Kanal. Eine an der Brücke hängende Schwebefähre für den beschränkten, aber touristisch interessanten Auto- und Fußgängerverkehr ergänzt das Konstrukt.

Am nächsten Tag stand eine Besichtigung des Eidersperrwerks bei Tönning an der Mündung der Eider in die Nordsee an, um Eindrücke zu den Instandhaltungsmaßnahmen der Sperrwerkstore zu gewinnen. Mitarbeitende des Wasser- und Schifffahrtsamtes in Tönning erläuterten Gründe und Ziele, die zum Bau des 1973 fertiggestellten Bauwerks führten. Anhand von Modellen, Landkarten und einer historischen Einordnung der Sachlage konnten die Studierenden nachvollziehen, welchen Einfluss große wasserbauliche Anlagen auf Ökosystem und wirtschaftliche Nutzung haben können, die die verantwortlichen Betreiber im Blick haben müssen. Nach einer Mittagspause an „Dithmarschens bester Fischbude“ ging die Fahrt weiter gen Bremerhaven. Dabei konnte die Gruppe die Baustelle für den Erweiterungsbau der südlichen Schleuse des Nord-Ostsee-Kanals bei Brunsbüttel von einem Aussichtspunkt in Augenschein nehmen.

Am vorletzten Tag der Exkursion führte es die Teilnehmenden der Exkursion zum Fraunhofer-Institut für Windenergiesysteme (IWES) in Bremerhaven. Durch den Leiter der Abteilung Rotorblätter erhielten die Studierenden in einem Vortrag Einblicke in die aktuellen Entwicklungen im Bereich der Offshore-Windenergie in Deutschland. Die Rotorblätter, als eine der wesentlichen Komponenten einer Windenergieanlage, standen hierbei im Fokus. Bei einem Rundgang durch die Prüfhallen und Laboratorien bot sich ein umfänglicher Eindruck in die Dimensionen und Verfahren zur Herstellung und Prüfung von Rotorblättern sowie den damit verbundenen Herausforderungen. Nach kurzer Fahrtzeit folgte die Besichtigung zweier zu Entwicklungszwecken auf dem Land errichteten Prototypen von Offshore-Windenergieanlagen, deren Gründungsstruktur normalerweise unter der Wasseroberfläche verborgen bleibt.

Das letzte Etappenziel war das Testzentrum für Tragstrukturen (TTH) der Leibniz Universität Hannover. Dort untersuchen Forschende das Trag- und Ermüdungsverhalten von Gründungen und Tragstrukturen für Windenergieanlagen. In der 14 x 9 x 10 m großen Grundbauversuchsgrube bietet sich die Möglichkeit, statische und dynamische Versuche in großem Maßstab durchzuführen. Die Exkursion endete mit vielen Eindrücken nach rund 1.600 km Wegstrecke.

Ein besonderer Dank gilt allen Mitarbeitenden der Anlagenbetreiber, Institute und Unternehmen, die ihr Wissen den Studierenden engagiert und nachdrücklich teilweise auch am Wochenende zur Verfügung stellten und jede Frage bereitwillig beantworteten.

Das Besondere an der Exkursion: Bereits im Voraus recherchierten die Teilnehmenden Informationen zu den Anlagen und entsprechenden Fachthemen, referierten hierzu direkt an den Anlagen und arbeiteten die Themen zum Nachlesen schriftlich aus. Exkursionen wie diese bieten den Studierenden die Chance, theoretisches Wissen anhand der Exkursionsziele praxisnah mit Anlagenbetreibern zu reflektieren und neue Sichtweisen zu entwickeln.

Foto: HAWK

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