Holzminden (red). Mit einem Festakt hat die Fakultät Management, Soziale Arbeit, Bauen der HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst Hildesheim/Holzminden/Göttingen am Standort Holzminden ihre Absolvent*innen der Studienbereiche Management und Bauen am Ende des Sommersemesters 2022 erstmals wieder in Präsenz verabschiedet. Rund 600 Gäste, darunter Eltern, Freund*innen, Ehemalige, Hochschulangehörige und Ehrengäste, feierten im Lichthof der Hochschule den erfolgreichen Abschluss von 163 Bachelor- und Masterstudierenden.
Im Studienbereich Bauen schlossen insgesamt 52 Studierende ihr Studium ab. Im Masterstudiengang Energieeffizientes und nachhaltiges Bauen haben es 44 Studierende geschafft, in den Bachelorstudiengängen Baumanagement und Green Building freuten sich insgesamt 8 Studierende über ihren Abschluss. Im Studienbereich Management nahmen 111 Absolvent*innen ihre Abschlusszeugnisse entgegen, darunter 65 Bachelorstudierende des Studiengangs Immobilienwirtschaft und -management sowie 46 Masterstudierende des Immobilienmanagements.
Verbundenheit mit der Hochschule
Dekan Prof. Dr. Matthias Weppler begrüßte die Absolvent*innen, die Teilnehmenden sowie die beteiligten Mitglieder der Alumni Vereinigung Hochschule Holzminden e.V. (AVH). Der AVH blickt nun auf eine einhundertjährige Verbundenheit mit der Hochschule zurück und unterstützte die Absolvent*innen bei der Organisation der Abschlussveranstaltung. Zudem hieß Weppler Honorarprofessor Gerhard Kemper, Vorsitzender der Kemper-Stiftung für Immobilienlehre und -forschung sowie den ehemaligen Dekan Dr. Ulrich Hundertmark herzlich willkommen und richtete einleitende Worte an die Absolvent*innen.
Das Studium sei auch mit der persönlichen Entwicklung in jungen Jahren verbunden. Trotz der Coronavirus-Pandemie hätten die Studierenden den erfolgreichen Wechsel in die Präsenz geschafft und den persönlichen Kontakt untereinander, zu Lehrenden und Mitarbeitenden der Hochschule sowie das studentische Leben wiederaufgebaut. Darauf könnten die Absolvent*innen besonders stolz sein und sollten dies gebührend feiern. „Die Hochschule hat aus der Pandemie gelernt und möchte auch in Zukunft sich bereits bewährte Elemente der Digitalisierung in der Lehre, der Forschung und der Verwaltung einsetzen.“
Weppler reflektierte auch den Einfluss der Digitalisierung auf die Bau- und Immobilienbranche. „Die Berufe am Bau und in der Verwaltung werden sich verändern. Wenn sich heute schon Wohngebäude mittels 3D-Druck schneller, kostengünstiger und nachhaltiger errichteten lassen, dann ist es nur eine Frage der Zeit, wann das klassische Berufsbild des Maurers verschwinden wird“, so Weppler. Die Fakultät in Holzminden habe sich diesen Herausforderungen gestellt und massiv in die digitale Infrastruktur investiert. In Kürze würde die HAWK-Fakultät ein Digitallabor eröffnen, Digitalisierungsprofessuren ausbauen und neue Studiengänge mit digitalen Anteilen entwickeln.
„Das Einlassen auf permanent Neues, Digitales und Unbekanntes wird Ihnen beim Start ins Berufsleben nützlich sein und Sie sind gefragt, innovative Lösungen zu entwickeln – auch für die großen Herausforderungen unserer Zeit: den Klimawandel, die Digitalisierung und soziale Ungleichheit.“ Die Fakultät bilde mit dem Bachelorstudiengang Green Building – Gebäudetechnik, Energieeffizienz, Mensch und Umwelt und dem Masterstudiengang Energieeffizientes und nachhaltiges Bauen Fachkräfte aus, die genau diesen Themen in der Wirtschaft und im Sinne der Gesellschaft mit Kreativität und Einfallsreichtum begegnen sollten.
Der Holzmindener Bürgermeister Christian Belke richtete seine Glückwünsche an die Absolvent*innen und zeigte damit die enge Verbundenheit von Stadt und Hochschule. Er forderte die Absolvent*innen dazu auf, die Anstrengungen und den Stress über Bord zu werfen und diesen ereignisreichen Tag besonders zu feiern. Belke hob die Entwicklung der Hochschule hervor und betonte die Wichtigkeit der Studiengänge im Studienbereich Bauen und Management für die Stadt Holzminden.
Von einer engen Bindung an die Hochschule zeugte auch der Besuch der Mitglieder des AVH, die ihr hundertjähriges Bestehen feierten. Marlies Linnemann, erste Vorsitzende des AVH, gab einen Rückblick zur Gründung der Alumni Vereinigung in Holzminden. Die Gründer hätten etwas „Bleibendes“ in den damaligen unsicheren Zeiten schaffen wollen. Die Alumni Vereinigung fördert, neben der Pflege beruflicher und freundschaftlicher Beziehungen unter den Mitgliedern, auch alle Studierenden und Lehrenden der HAWK in Holzminden sowie deren Einrichtungen und Vorhaben. „Uns ist es wichtig, dass es diese Einrichtung, diese Hochschule in dieser Stadt gibt“, betonte Linnemann. „Für alle Generationen gilt: Die geistige Bildung und auch die Herzensbildung ist ein Fundament, dass Ihnen niemand nehmen kann. Das haben Sie an dieser Hochschule als Grundlage bekommen, bewahren Sie es für Ihr Leben.“
Prof. Dr. Florian Hackelberg vom Studienbereich Management hielt die Festrede. „Wir entlassen Sie in Zeiten der Krisen und Unsicherheiten. Wer hätte sich vor drei Jahren die Coronavirus-Pandemie vorstellen können, dann noch den Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine und hinzukommt noch die alles überspannende Klimakrise. Interessanterweise sind Sie, liebe Absolvent*innen, gerade deshalb mehr gefragt als noch zuvor.“ Mit diesen Worten begann Hackelberg die Rede und ging danach auf die wirtschaftliche Entwicklung der Immobilienbranche, die zyklisch zu betrachten sei, ein.
Ziel der HAWK sei es, den Studierenden nicht starre Methoden für die Lösung von Problemen zu vermitteln, sondern diese dazu zu befähigen, kreativ, praxisbezogen und basierend auf wissenschaftlichen Erkenntnissen Lösungen für Probleme zu finden und umzusetzen. Den Absolvent*innen solle bewusst sein, dass deren Expertise in der Wirtschaft und von der Gesellschaft gebraucht werde. Die gesellschaftliche Verantwortung sollten die Absolvent*innen nie vergessen.
Beste Abschlüsse, der Haarmannpreis und Auszeichnungen
Als Beste ihres Jahrgangs wurden ausgezeichnet: Anna Mehrtens im Bachelorstudiengang Immobilienwirtschaft und -management, Michelle Bauermeister im Masterstudiengang Immobilienmanagement sowie Silvana Küsel im Masterstudiengang Energieeffizientes und nachhaltiges Bauen.
Einen besonderen Grund zur Freude hatte Silvana Küsel: Die Absolventin des Masterstudiengangs Energieeffizientes und Nachhaltiges Bauen gelang mit der hervorragenden Abschlussnote von 1,0 das beste Ergebnis des Jahrgangs. Dafür überreichte ihr Bürgermeister Christian Belke den Haarmannpreis der Stadt Holzminden. In ihrer Masterarbeit befasste sie sich mit dem Thema „Entwicklung einer klimaneutralen Wärmeversorgung für den Schulgebäudebestand durch eine modellbasierte Backcasting-Dimensionierung“. Die Arbeit untersuchte in Anlehnung an die Backcasting-Methode die modellbasierte Überführung einer nicht-klimakompatiblen in eine kohlenstoffdioxidneutrale Wärmeversorgung des Schulgebäudebestandes.
Die Fakultät Management, Soziale Arbeit, Bauen würdigte zudem besonders die Absolvent*innen, die sich während ihres Studiums in der Hochschulselbstverwaltung engagierten. Für ihren ehrenamtlichen Einsatz im Fachschaftsrat, den Studienkommissionen und der AG Studienqualitätsmittel gab es Auszeichnungen für Silvana Küsel, Maximilian Jendroska, Jennifer Gnadt, Christina Schmidt, Jordis Multhaup, Philipp Klarmann, Severin Kretzer, Helene Voges und Mirjam Maligoi
Foto: HAWK
