Holzminden (red). Wenn es um ökologische Tierhaltung geht, spielt die teilmobile Schlachtung eine nicht unwesentliche Rolle. Die Tiere werden dabei nicht wie normalerweise üblich in einen Schlachthof verbracht, sondern direkt vor Ort in speziellen Anhängern geschlachtet, um anschließend in den Schlachthof transportiert und dort weiterverarbeitet zu werden. Stressige Lebendtiertransporte können damit vermieden werden, im Hinblick auf das Tierwohl gilt die teilmobile Schlachtung als beste Lösung. Wie groß das Interesse an solchen Praktiken ist, zeigt eine Veranstaltung der Ökomodellregionen des Kreises Höxter und des Landkreises Holzminden. Rund 70 Landwirt*innen und Interessierte aus verschiedenen Branchen waren nach Lütmarsen in die Landschlachterei Maßmann gekommen, um sich über das Thema genauer zu informieren.
Mit Vorträgen durch Praktiker und von Vertretern aus den Veterinärämtern bekamen die Teilnehmenden ein Einblick, was teilmobile Schlachtung bedeutet und was alles dabei zu beachten ist. Denn eine Reihe von gesetzlichen Regelungen und Vorschriften sorgen dafür, dass vor allem auch allen hygienischen Bestimmungen entsprechend Genüge getan wird. „Es geht hier vor allem ums Tierwohl“, betont Hendrik Hoffmann, Projektmanager der Öko-Modellregion Holzminden, allerdings. „Den Tieren kann durch die Tötung im Herkunftsbetrieb der Stress durch Transport und das Verlassen der gewohnten Umgebung erspart werden.“ Das wirke sich letztendlich auch positiv auf die Fleischqualität aus.
Die in Lütmarsen zu besichtigenden mobilen Schlachteinheiten sind derzeit schon bei der Landschlachterei Maßmann selbst und auch im Naturpark Solling-Vogler im Einsatz. Darüber hinaus berichtete auch Theodor Bonkhoff aus Ascheberg, dessen Familienunternehmen unter anderem auch im Fleischereibereich tätig ist, über entsprechende Erfahrungen. Hendrik Hoffmann von der Ökomodellregion Holzminden hofft, dass ein solches System auch östlich der Weser noch größere Verbreitung findet.
„Falls ein solches System auch im Raum Holzminden etabliert werden könnte, böte das den Landwirt*innen vor Ort die Möglichkeit, ihr hochwertig erzeugtes Fleisch bei den Kunden anders zu bewerben“, unterstreicht er.
Aufgabe der seit 2019 bestehenden Region ist es, den Anteil ökologisch bewirtschafteter Fläche zu erhöhen und die regionalen Strukturen der Verarbeitung, Vermarktung und Wertschöpfung zu fördern. Sie ist eine von sieben solcher in Niedersachsen vom Land geförderten Regionen und Teil des sogenannten „Niedersächsischen Weges“.
Wer mehr über die Vernetzung der Betriebe durch die Ökomodellregion erfahren möchte und spezielle Fragen zur teilmobilen Schlachtung, kann sich Hoffmann wenden. Erreichbar ist er telefonisch unter der 0 55 31 – 707 118 oder per E-Mail an die
Foto: Landkreis Holzminden/Ökomodellregion