Holzminden (red). Bei einem in den Gemarkungen der Gemeinde Eschershausen-Stadtoldendorf Anfang November erlegten Wildschwein wurden Antikörper gegen die Aujeszkyschen Krankheit (AK) festgestellt. Bei dem gesund erlegten Wildschwein handelt es sich um einen weiblichen Frischling. Der Jäger hatte im Rahmen des niedersächsischen ASP/KSP/AK-Monitorings eine Blutprobe entnommen und untersuchen lassen. Durch den positiven Laborbefund ist das Virus zum ersten Mal im Landkreis Holzminden nachgewiesen worden. Mit Konsequenzen, denn das Virus ist auch für viele Haustiere durchaus gefährlich.
Die Aujeszkysche Krankheit ist eine für den Menschen ungefährliche Viruserkrankung. Für viele Haustiere, zum Beispiel Hund, Katze und Rind, verläuft die Krankheit jedoch tödlich. Eine besondere Gefahr für Hunde und Katzen gehe vor allem von der Verfütterung nicht erhitzen Fleisches infizierter Wildschweine aus, erklärt Dr. Susanne Rauth, beim Landkreis Holzminden Bereichsleiterin Verbraucherschutz und Tiergesundheit.
„Für Hundehalter*innen ist deshalb jetzt besondere Vorsicht geboten“, macht Rauth deutlich. „Sie sollten unbedingt darauf achten, dass ihre Vierbeiner nicht unbeaufsichtigt in Feld und Flur herumlaufen und dabei eventuell Teile eines verendeten Wildschweines aufspüren und davon fressen.“ Für Schweinhalter*innen gelte ebenfalls eine erhöhte Wachsamkeit und die unbedingte Einhaltung der Biosicherheitsmaßnahmen, um eine Einschleppung der Aujeszkyschen Krankheit in ihre Betriebe zu verhindern.
Das Auftreten der AK bei Wildschweinen hat erst einmal keine tierseuchenrechtlichen Maßnahmen zur Folge, weil die Krankheit bei Wild weder anzeige- noch meldepflichtig ist. Anders dagegen sieht es bei Haustieren aus. Die Aujeszkysche Krankheit bei gehaltenen Schweinen und Rindern ist eine anzeigepflichtige Tierseuche. Seit 2003 gelten Hausschweine in Deutschland als frei von dieser Viruserkrankung. Ende 2011 wurde dann die Tierseuche im Südosten Niedersachsens bei Wildschweinen erstmalig wieder festgestellt. Seitdem breitet sich das Virus langsam in nordwestlicher und südlicher Richtung in der Wildschweinpopulation Niedersachsens aus. Durch kontinuierliche Monitoringuntersuchungen wird die aktuelle Seuchensituation weiterhin überwacht. Auch in anderen Bundesländern kommt das Virus im Wildschweinbestand vor. Bisher wurde in Deutschland keine Virusübertragung von Wildschweinen auf gehaltene Schweine beschrieben.
Jagdausübungsberechtigte können das Monitoring unterstützen, indem sie bei erlegten Wildschweinen eine Blutprobe entnehmen. Das notwendige Material und entsprechende Informationen erhalten sie beim Bereich Verbraucherschutz und Tiergesundheit, Tel Nr. 05531-707347 oder über