Holzminden (red) „Laterne, Laterne“ ... ein Laternenumzug der besonderen Art ist auch dieses Jahr wieder die Lichterdemo für Klimaschutz, den die Verkehrsinitiative Nachhaltige Mobilität am Freitag, dem 11.11.2022 ab 17.30 Uhr vom Haarmannplatz ausgehend, veranstaltet. Deutschland ist der viertgrößte Verursacher der Treibhausgasemissionen weltweit, aber „um die Klimaziele der Bundesregierung bis 2030 zu erreichen, reichen die aktuell geplanten Maßnahmen im Verkehrssektor nicht aus“, melden die Nachrichtenagenturen Anfang November im Vorfeld der Weltklimafonferenz 2022 in Ägypten.

„In allen anderen Sektoren, etwa Gebäude oder Landwirtschaft, würden die Ziele mit den bislang angedachten Maßnahmen erreicht.“ Da der Bundesverkehrsminister offensichtlich keine Ideen und kein Konzept habe, wie die CO² - Emmissionen im Verkehr reduziert werden können und die Verwaltung und die Politik in Holzminden bislang auch passiv und träge handelten, möchte die Verkehrsinitiative Licht ins Dunkle bringen und neue Wege in den emissionsarmen Verkehr der Zukunft beleuchten.

„Das Konzept ist ganz simpel“, bemerkt Renate Schmidt von der Verkehrsinitiative: „Den LKW/PKW-Verkehr kompliziert, langsam, teuer machen und den Fuß-, den Fahrrad- und den Bahn/Busverkehr einfach und schnell machen. Das bedeutet auch, die für den Verkehr zur Verfügung stehende Flächen gerecht zu verteilen, was in Holzminden bislang nicht so gut klappt (siehe Bild). Auch wenn das Fahrradverkehrskonzept für die Stadt Holzminden irgendwann umgesetzt sein sollte, wird der motorisierte Individualverkehr nicht entscheidend zurückgedrängt werden können, wenn nicht gleichzeitig Erschwernisse für die CO₂ – Verursacher eingeplant werden. Wir wissen, dass dies für viele Menschen eine sehr große Umstellung sein und alte Gewohnheiten infrage stellen wird. Aber die bisher praktizierten Beispiele im In- und Ausland zeigen, dass nur die Kombination von gutem Angebot für nachhaltige Verkehrsmittel und erschwertem Betrieb der Verbrennungsmotoren zu den gewünschten Effekten führt.“

Da jedes hundertstel Grad bei der Erderwärmung relevant sei, müssten auch vergleichsweise kleine Maßnahmen wie das Tempolimit durchgesetzt werden. „Tempo 100 auf der Autobahn ist für mich als Autofahrer gut akzeptabel, wenn es alle machen und wenn ich weiß, dass es die Überhitzung der Erde dämpfen kann.“ meint Klaus Drescher von der Initiative. Die Verkehrsinitiative erlaubt sich, an dieser Stelle auf den ADFC-Fahrradklimatest hinzuweisen, der noch bis zum 30.11.2022 läuft.

Unter https://fahrradklima-test.adfc.de können alle Bürgerinnen und Bürger eine Wertung darüber abgeben, wie sie die Infrastruktur für Fahrräder in Holzminden empfinden. Die Veranstalter freuen sich auf jede Menge Licht am Freitag und mit Lampions, Laternen und beleuchteten Fahrrädern geht es dann zu Fuß um die Innenstadt Holzmindens herum.

Foto: Verkehrsinitiative Nachhaltige Mobilität