Höxter (TKu). Die Ertüchtigung der Weserbrücke in Höxter läuft nach Plan. Wenn es so weiter geht, dann können Fußgänger und Radfahrende in drei bis vier Wochen schon wieder die Brücke passieren. Das sagte Richard Mede, Projektleiter von Straßen NRW, bei einer Begehung der Brückenbaustelle am Montag. Der Fahrzeugverkehr soll nach dem 31. Januar wieder rollen. Eine Gehwegseite ist schon fast fertiggestellt – was noch fehlt, das ist das Brückengeländer. Doch noch in dieser Woche soll das Geländer an einer Seite installiert werden. Sobald der Fußgängerbereich hier fertiggestellt ist, werden die Arbeiten an der anderen Seite fortgesetzt. Bevor nicht beide Seiten mit einem festen Geländer versehen sind, könne die Brücke nicht freigegeben werden, ergänzt Richard Mede.
Um illegale Überquerungen der Brücke zu verhindern, haben die Arbeiter die Bauzäune noch einmal verstärkt, da sich viele nicht an das Betretungsverbot halten. Vandalismusschäden und illegale Brückenüberquerungen verzeichnet StraßenNRW noch immer fast jede Woche. Zumeist werden die Absperrzäune zerstört und überwunden. Projektleiter Richard Mede wies noch einmal auf die Gefahren beim Betreten der Baustelle hin, insbesondere im Dunkeln. Verstöße würden geahndet. Unter anderem wurde bereits Videomaterial einer Wildkamera ausgewertet, die zusätzlich zu dem „Videoguide“ versteckt an der Brücke angebracht wurde.
Ab dem ersten Februar sollen wieder Fahrzeuge über die Brücke rollen: Die Fahrbahn ist bereits fertiggestellt. Sie wurde nach einer Flüssigbeschichtung mit Brechsand versehen, der nun nur noch abgekehrt werden müsse, weiß Bauüberwacher Björn Schlüter zu berichten. Aktuell konzentrieren sich die Arbeiten parallel zur Fertigstellung des Fußweges auf den zweiten Spannvorgang der Seilverspannung. Danach werden nur noch Kontrollmessungen durchgeführt und die Seile mit Korrosionsschutz versehen. Die vier Spannseile, die aus je 43 Litzen bestehen, sind vom Pylon zum Querträger befestigt worden.
Die volle Spannkraft beträgt etwa 9,8 Tonnen je Litze. Mittlerweile können kleinere Teleskop-Fahrzeuge für Arbeiten am Pylon schon wieder auf der Brücke stehen, ohne dass eine Gefährdung für die Brücke besteht. Um die Spannseile vor Vandalismus zu schützen, sollen sie künftig durch spezielle Rohre in der für Personen erreichbaren Höhe geschützt werden. Ende nächster Woche rechnet Mede mit der kompletten Fertigstellung der Seilarbeiten. Die künftige Beleuchtung der Brücke wird durch integriertes Licht im Handlauf des Brückengeländers erfolgen. Mastleuchten, die zuvor die Brücke ausgeleuchtet haben, wird es nicht mehr geben.
Weiterhin laufen aktuell noch Betonarbeiten am Eis- bzw. Wellenbrecher des Brückenpfeilers, dessen Oberfläche in den vergangenen Jahrzehnten stark in Mitleidenschaft gezogen wurde. „Acht bis zehn Zentimeter werden gerade vom Beton des Pfeilers gelöst. Dann müssen Moniereisen aufgebracht werden, die mit Spritzbeton überzogen werden. Die Standsicherheit war dadurch allerdings zu keiner Zeit gefährdet“, erklärt Richard Mede.
Nach der Verkehrsfreigabe werden noch nicht alle Sanierungsarbeiten beendet sein. Kleinere Instandsetzungen unter der Brücke seien auch danach nicht auszuschließen. Auch müsse die Baustelleneinrichtungsfläche wieder in ihren Urzustand zurückversetzt werden. Dazu gehöre auch die Aufbringung des zwischengelagerten Mutterbodens unterhalb der Brücke, sagt Bauüberwacher Björn Schlüter. Weiterhin ist geplant, die Spundwände um die Füße des Pylons abzuflexen und den Rest herunterzubrennen. Die Spundwandteile unter der Erde verbleiben dort als Schutz des Pylons. 20 Jahre soll die ertüchtigte Weserbrücke nach den aktuell gültigen Vorschriften mindestens halten, erklärt Projektleiter Mede abschließend.
Fotos: Thomas Kube