Holzminden (red). Klimaschutz und Nachhaltigkeit gehören auch für die Kirche zu den dringlichsten Themen unserer Zeit. Immer mehr kirchliche Gebäude werden energetisch saniert, oft stehen dabei zunächst veraltete Heizungsanlagen im Fokus. Aus diesem Grund gab es im Rahmen der Visitation durch die Regionalbischöfin Dr. Adelheid Ruck-Schröder im Kirchenkreis Holzminden-Bodenwerder auch einen Besuch bei der Firma Stiebel Eltron.
Henning Schulz informierte die kleine Delegation um Dr. Ruck-Schröder und Superintendentin Christiane Nadjé-Wirth über das Unternehmen, das heute mehr als 5000 Mitarbeiter weltweit beschäftigt und noch immer in Familienhand ist. Am Anfang erfand Dr. Theodor Stiebel den Ringtauchsieder und beeindruckte damit auf der Leipziger Frühjahrsmesse 1924, indem er angeblich Wasser schneller zum Kochen brachte, als ein darin liegender Eisblock schmolz. Da es damals aber noch keine „Höhle der Löwen“ gab, gibt es auch keine Videobeweise für diese Präsentation, sodass sie auch eine Legende sein könnte.
Fakt ist allerdings die Entwicklung der ersten Wärmepumpe im Jahr 1976 und deren stetige Weiterentwicklung bis heute, wo sie laut Unternehmenssprecher Schulz endlich die Aufmerksamkeit bekommen, die ihnen zustehe. Dies gibt insbesondere für den asiatischen Raum und Nordamerika, während Europa noch hinterherhinke. Allen Vorbehalten zum Trotz seien Wärmepumpen aber auch hier in fast jedem Haushalt einzubauen und in allen Belangen deutlich günstiger für Klima wie auch Verbraucher als Gas- und Ölheizungen.
„75 bis 80 Prozent aller Gebäude könnten mit Wärmepumpen geheizt werden“, so Schulz, „weil Strom nun einmal der Energieträger der Zukunft ist.“ Hier wurde es für die Kirchenvertreter interessant, denn in vielen Pfarr- und Gemeindehäusern besteht dringender Handlungsbedarf und auch Kirchengebäude sollen so möglichst klimaneutral werden. Zu den Kirchen äußerte sich Henning Schulz dann allerdings ein wenig zurückhaltend, er glaube zwar, dass es in vielen Fällen Möglichkeiten gebe, doch ganz generell wollte er nicht zu vollmundige Versprechen machen.
Somit wird es wohl bei Betrachtungen im Einzelfall bleiben, auch wenn, wie die Regionalbischöfin anmerkte, auch der Umweltbeauftragte der Landeskirche grundsätzlich einen Austausch alter Heizungsanlagen empfehle. In jedem Fall war es ein spannender Einblick in die Technologie und das Unternehmen und letztlich auch ein Zeichen dafür, dass Kirche auch in Fragen unserer Zeit mit Blick auf den Menschen, die Schöpfung und die Zukunft vorangehen will.
Fotos: Kirchenkreis Holzminden-Bodenwerder