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Sonntag, 24. November 2024 Mediadaten
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Holzminden (red). Im März haben die Schülerinnen und Schüler des Campe-Gymnasiums, anlässlich des 60. Jahrestages der Unterzeichnung des Elysée-Vertrags den Tag der deutsch-französischen Freundschaft gefeiert. Diesen haben die Französischkurse organisiert, indem sie einen bunten Markt aus vielen verschiedenen Ständen u. a. mit selbst zubereitetem traditionellem Essen aus Frankreich und Deutschland verkauften und verschiedene Wettbewerbe und Aktionen rund um die deutsch-französische Freundschaft durchführten. Auf Initiative des Französisch-Kurses des 9. Jahrgangs, der sich im Rahmen eines EU-Erasmus+-Kurzzeitprojekts intensiv mit dem Thema „Engagement“ im Austausch mit einer Pariser Schule auseinandergesetzt hat, hatten sich die Französisch-Kurse gemeinsam dazu entschlossen, einen Teil oder sogar den gesamten Erlös an die gemeinnützige Organisation „Ärzte ohne Grenzen“ zu spenden, die weltweit über alle Grenzen hinweg, Menschen in Krisengebieten medizinische Unterstützung ermöglicht und sich nahezu ausschließlich durch private Spenden finanziert, um politisch möglichst unabhängig zu bleiben. Zusammen konnten die Französisch-Kurse dann 315, 10 € spenden.

Eine Gruppe des Französisch-Kurses des 9. Jahrgangs hatte sich außerdem dazu entschieden, anlässlich dieses besonderen Jahrestags, nicht nur selbst zu feiern, sondern auch anderen, den es vielleicht gerade nicht so gut geht, eine Freude zu machen. Und so begab man sich zu sechst gegen 13 Uhr auf den Weg zu den „Holzmindener Tafeln“ und wurde dort freundlich von Herrn Stein und seinen Mitarbeiter*innen empfangen. Die Gruppe verbrachte den gesamten Nachmittag dort. Gemeinsam dekorierten die Campe-Schüler eine französische Ecke, bereiteten Crêpes-Teig zu, um dann vor Ort Crêpes zu backen und diese an die bedürftigen Kunden der „Tafeln“ im Rahmen der Lebensmittelausgabe zu verschenken. Man entschied sich für Crêpes, weil man einen ziemlich hohen Preis für Crêpes bezahlen muss, auf dem Weihnachtsmarkt kostete ein Crêpe sogar 6 €, und damit ist es für Bedürftige nicht erschwinglich, diese leckere französische Spezialität zu genießen. Aus diesem Grund bestand der Wille, ihnen etwas Besonderes und frisch Zubereitetes anzubieten. Dies hat nicht nur bei den Kindern der Kunden für strahlende Augen gesorgt, sondern auch bei den Schülern. Für diese war es beeindruckend und gleichzeitig bedrückend zu erleben, wie viele Menschen jeden Alters auf die wöchentliche Unterstützung der „Tafeln“ angewiesen sind. 

Zwei Tage später sind die Schüler dann mit dem gesamten Französisch-Kurs bei den „ Holzmindener Tafeln“ gewesen. Herr Stein zeigte uns die Räumlichkeiten, die von Schwager (ehemaliges Gartencenter) derzeit unentgeltlich zur Verfügung gestellt werden, mitsamt Essens- und Kleiderspenden, dem Lagerraum und dem Garten und stand den Schülern Rede und Antwort. Es war interessant zu sehen, wie die doch wenigen Mitarbeiter den stressigen Alltag bewältigen, wie die Spenden gesammelt, sortiert und weitergegeben werden und welche Logistik hinter der Organisation steckt. Jeder dort war sehr freundlich und engagiert, wodurch eine angenehme Atmosphäre entsteht. Es ist jedoch auch erschreckend, wie schlecht es manchen Menschen in unserem Land geht. Gleichzeitig ist es aber auch schön zu sehen, dass ihnen durch viel ehrenamtliches Engagement sowie Spenden eine Möglichkeit geboten wird, Unterstützung zu bekommen. Jeder bedürftige Kunde und jede bedürftige Kundin erhält gegen einen geringen Geldbetrag u. a. Lebensmittelspenden aus den Supermärkten der Region. Dabei wird versucht darauf zu achten, die Lebensmittel gerecht aufzuteilen, was allerdings nicht immer ganz erfüllt werden kann, da nicht von allem genug für alle da ist. Die Spenden der Supermärkte reichen aktuell kaum aus, allen Kunden etwas anbieten zu können. Zudem sind die „Holzmindener Tafeln“ auch auf finanzielle Unterstützung zur Deckung der entstehenden Unkosten angewiesen, um weiterhin für die Bedürftigen da sein zu können. Deswegen bitten wir die Leser dieses Artikels im Namen der „Tafeln“ um Unterstützung; jeder kann hier gerne helfen und bei den Tafeln vorbeischauen. Die „ Holzmindener Tafeln“ freuen sich z. B. auch über Obst und Gemüse aus dem eigenen Anbau, wenn bei der Erntezeit viel übrig bleibt. Mögliche Spenden sind Lebensmittel-, Kleider-, Buch- und Geldspenden. Es ist auch möglich, sich ehrenamtlich bei der Ausgabe und Organisation zu engagieren. Künftig das Campe-Gymnasium vor, die „Holzmindener Tafeln“ auch weiter zu unterstützen. Die Schule bedankt sich herzlich für diese einzigartige Erfahrung und die Einblicke in ihre tägliche Arbeit.

Foto: Campe-Gymnasium

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