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Sonntag, 24. November 2024 Mediadaten
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Landkreis Holzminden (red) Knapp 200 Millionen Euro müsste der Landkreis Holzminden aufbringen, möchte man an den Plänen festhalten, die Oberschule Bodenwerder, die Oberschule Eschershausen, die Förderschule Holzminden und auch die Oberschule Delligsen neu bauen. Diese Zahl hat am vergangenen Dienstag Herr Dr. Philipp Lüttke von der agn Projektmanagement GmbH in der gemeinsamen Sitzung der Fachausschüsse den Kreistagsmitgliedern präsentiert. Spätestens jetzt sollte jedem, dem der Landkreis Holzminden am Herzen liegt, klar sein, dass diese Maßnahmen nicht umsetzbar, schon gar nicht finanzierbar sind. Der Landkreis müsste bei der Verwirklichung aller Vorhaben je nach Zeitpunkt mit einer monatlichen finanziellen Belastung von einer bis 2,5 Millionen Euro rechnen. Nicht berücksichtigt sind bislang Kosten für den Neubau der Sporthalle Liebigstraße, für Auflösung und Abriss der Oberschule Stadtoldendorf, die Erweiterung der Grundschule Bevern und die Nachnutzung der Bestandsimmobilien.

Führt man sich vor Augen, wie sich der Landkreis finanziert und wer für die Entscheidungen des Kreistags geradestehen muss, kommt man ganz schnell zu einer anderen Auffassung. So sind es nämlich alle Bürgerinnen und Bürger der Kreiskommunen, die über die festzusetzende Kreisumlage sowie die Kreisschulbaukasse, die bis dato Jahr für Jahr überwiegend kreditfinanziert wird, erheblich zur Kasse gebeten werden. Bereits jetzt gehört der Landkreis Holzminden zu den Landkreisen mit den höchsten Kreisumlage-Hebesätzen in Niedersachsen. Weitere Umlageerhöhungen des Landkreises würden zwangsläufig dazu führen, dass die kreisangehörigen Kommunen ihre Einnahmesituation verbessern müssen, da eine Reduzierung der Aufwendungen angesichts anderweitiger Herausforderungen kaum möglich ist. Eine deutlich spürbare Anhebung der Grund- und Gewerbesteuern dürfte die logische Konsequenz sein. Erschwerend kommt hinzu, dass viele kleine Kommunen unseres Landkreises sich seit Jahren in der Haushaltssicherung befinden. Diese können sich schon jetzt kaum noch freiwillige Aufwendungen leisten und würden auf der Grundlage dieser schwindelerregenden Zahlen noch stärker finanziell belastet werden! Die Zahlungsunfähigkeit droht!

Lasst uns den Fokus auf die Qualität unserer Schullandschaft und weniger auf die Kirchtürme einzelner Orte legen. Bereits heute haben wir nicht genügend Lehrkräfte, die in unseren ländlichen Räumen eine ausreichende Unterrichtsversorgung sicherstellen. Wir alle sind in der Pflicht, verantwortungsbewusst mit den vorhandenen Ressourcen umzugehen. Jedem sollte klar sein, dass mit der Umsetzung der in den Machbarkeitsstudien genannten Maßnahmen die Zukunft unseres Landkreises auf dem Spiel steht. Auch wenn es schmerzhaft ist, wird angesichts der Finanzkraft, des Lehrermangels und der geringen Schülerzahl im Landkreis eine drastische Reduzierung der weiterführenden Schulen unumgänglich sein. Die Frage nach dem geeigneten Standort der „Förderschule Geistige Entwicklung“ sollte zudem mit dem Hinweis auf zurückliegende politische Überlegungen überdacht und nicht vorschnell beantwortet werden. Die Fehler der letzten Jahre, die bereits seit Jahrzehnten fortgeschrieben werden, gilt es nun ein für alle Mal zu korrigieren. Es ist bereits 5 nach 12 und bedarf endlich kluger und zukunftsorientierter Entscheidungen! Die Hauptverwaltungsbeamten sind bereit, sich in diesen Entscheidungsprozess einzubringen und fordern zeitnah einen Runden Tisch mit der Kreispolitik.

Christian Belke Holzminden
Thomas Junker SG Bevern
Sebastian Rode SG Bodenwerder-Polle
Tino Wenkel SG Boffzen
Wolfgang Anders SG Eschersh./Stadtoldendorf
Stephan Willudda Flecken Delligsen

*Für die Inhalte eines Leserbriefs ist einzig der genannte Autor verantwortlich, die Weser-Ith News distanziert sich von dem jeweiligen verfassten Artikel. Die jeweiligen Leserartikel enthalten dazu den Namen des Urhebers. Die Weser-Ith News behält sich das Recht vor, Leserartikel zu kürzen oder nicht zu veröffentlichen. Ein Anspruch auf Veröffentlichung besteht insofern nicht.

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