Holzminden (red). Das Fachgremium „Sucht“ ist eine Arbeitsgruppe, die im Rahmen des Sozialpsychiatrischen Verbundes Netzwerkarbeit betreibt. Ziel ist, die diversen Akteure sozialpsychiatrischer Versorgung stärker miteinander in stetigen Kontakt zu bringen und die kollegiale Beratung zu fördern. Jetzt fand eine Auftaktveranstaltung des Fachgremiums an der Georg-v.-Langen-Schule Berufsbildende Schulen Holzminden statt. Ein erfolgreiches erstes Treffen, das die langjährige Kooperation im „Arbeitskreis Sucht“ mit neuem Ansatz fortsetzt.
Einen „Neustart“ mit neuen Zielsetzungen und Ansätzen hielten der Sozialpsychiatrische Dienst und die STEP nach der coronabedingten Pause der Netzwerkarbeit für wichtig. Kerstin Kreter und Stephanie Dirks, die das Fachgremium als Vertreterinnen des Sozialpsychiatrischen Dienstes und der STEP gemeinsam federführend leiten, möchten zum Kenntnis- und Wissensstand aller beteiligten Akteure beitragen– z.B. durch Organisation von Fortbildungsmöglichkeiten über Impulsvorträge, aber vor allem auch dem gemeinsamen Austausch. „Uns geht es übergeordnet um ein verbessertes Schnittstellenmanagement, um eine möglichst schnelle, zielgerichtete und individuelle Behandlung von Sucht und psychiatrischen Erkrankungen zu ermöglichen“, erklärt Stephanie Dirks, Einrichtungsleiterin der STEP Sucht- und Jugendberatung. „Wir möchten durch eine Hand in Hand arbeitendes Gesamtnetzwerk dazu beitragen, Vermittlungshemmnisse für die Zielgruppe abzubauen und möglichst frühzeitige Anbindungen und Hilfestellungen ermöglichen, um eine Verschlechterung der physischen und psychosozialen Gesamtsituation zu vermeiden.“
Hierfür brauche es einen kompetenten Überblick über die Themen Sucht und Psyche und das dazugehörige, teils komplexe, vielfältige Hilfenetzwerk: „Das Gremium soll einen Rahmen schaffen, sich darüber auszutauschen, gegenseitig von den Erfahrungen zu profitieren und Synergieeffekte im Netzwerk zu nutzen“, erläutert Stephanie Dirks weiter und verweist auf die Möglichkeit, dass sich Einrichtungen mit ihren Angeboten in diesem Rahmen vorstellen, eigene Themen oder Fragestellungen einbringen und gemeinsam fachlich diskutieren können. So ließen sich jüngste Entwicklungstendenzen vor Ort teilen, Lösungsansätze thematisieren und mögliche Hemmschwellen identifizieren.
Zur Auftaktveranstaltung fanden sich Vertreter*innen diverser Beratungsstellen, der ambulanten und stationären Eingliederungshilfe, des Ambulanten Justizsozialdienstes, der Polizei, des Jobcenters, des AMEOS Klinikums Hildesheim und des Albert-Schweitzer-Familienwerks, des Ev. Krankenhauses Holzminden, der Selbsthilfe und gesetzliche Betreuer*innen ein. Nach kurzer Begrüßung stellten Kerstin Kreter und Stephanie Dirks in Kurzvorträgen das Angebotsspektrum und die Zugänge zu ihren Einrichtungen vor, bevor Dr. Michael Zerr zum Thema „2023 – Abhängigkeit und andere psychische Erkrankungen, Behandlungsansätze und besondere Herausforderungen für das Hilfesystem“ referierte. Der stellvertretende, therapeutische Leiter der Hannoveraner Klinik am Kronsberg, in der in Form einer stationären Rehabilitationseinrichtung Abhängigkeitserkrankungen behandelt werden, regte mit seinem Vortrag zu längeren Diskussionen an.
„Wir möchten auf Ihre Bedürfnisse und Anregungen eingehen, damit das Netzwerk für Sie alle interessant und lebendig gestaltet werden kann. Aber auch wir sind auf Ihre Unterstützung angewiesen, damit das Fachgremium erfolgreiche Arbeit leisten kann“, stellte Kerstin Kreter zum Abschluss der Veranstaltung fest. Sie lud die Teilnehmenden ein, sich an zuvor vorbereiteten Stellwänden mit verschiedenen Fragestellungen zu befassen. Zur Freude der Organisatorinnen waren die Pinnwände am Ende dann bunt gefüllt. „Wir freuen uns sehr über die rege Beteiligung und möchten Ihre Anmerkungen und Anregungen gerne zur nächsten Sitzung in das Fachgremium einfließen lassen“, schloss Kreter die Sitzung. Anfang Oktober soll das Gremium das nächste Mal tagen.
Ansprechpartnerinnen für das Fachgremium Sucht:
Kerstin Kreter, Sozialpsychiatrischer Dienst Landkreis Holzminden:
Stephanie Dirks, Einrichtungsleitung STEP Sucht- und Jugendberatung Holzminden,:
Foto: Landkreis Holzminden