Höxter (TKu). Sie haben nach 100 Tagen Landesgartenschau in Höxter Bilanz gezogen: Die beiden Landesgartenschau-Geschäftsführer Claudia Koch und Jan Sommer zusammen mit Bürgermeister Daniel Hartmann und dem LGS-Fördervereinsvorsitzenden Thomas Schöning. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Schon jetzt spricht Geschäftsführer Jan Sommer von einem „Höxteraner Sommermärchen“ und Bürgermeister Daniel Hartmann von einem neuen „Höxteraner „Wir-Gefühl“. Besucherinnen und Besucher aus ganz Deutschland, von Sylt bis Garmisch-Partenkirchen, und sogar aus der ganzen Welt haben die LGS in Höxter bislang besucht. Dabei sehen lassen kann sich vor allem die Zahl der Besuchenden. Kurz nach der Halbzeit sei das Gesamtsoll an Gästen schon fast erreicht, wie Bürgermeister Daniel Hartmann bei einem Pressetermin bekannt gab. Knapp 350.000 Besucher zählte die Landesgartenschau in Höxter seit ihrem Beginn. Kurz nach der Halbzeit ist das erklärte Gesamtsoll von 400.000 Gästen also schon fast erreicht und viele große Events stehen auch noch aus. Für die restlich verbleibenden 80 Tage LGS wird es noch einmal eine vergünstigte Dauerkarte geben, die auch für den Nahverkehr zur LGS und zurück genutzt werden kann und mit der man 20 Prozent Rabatt auf kostenpflichtige Highlight-Veranstaltungen bekommt.
Höxter ist äußerst beliebt:
Höxter sei insbesondere bei Familien und Gruppen sehr beliebt und bei den Dauerkarten ist Höxter inzwischen sogar NRW-weit Spitze. Mehr als doppelt so viele Gäste wie sonst reisen mit Bus und Bahn an, berichtet Geschäftsführerin Claudia Koch. „Was die Landesgartenschau der Region an Bekanntheitszuwachs bringt, lässt sich aber nicht nur an der Besucherzahl messen“, betont Gartenschau-Chefin Claudia Koch. Die Region Weserbergland stehe bundesweit im Fokus der Aufmerksamkeit. Entsprechend groß ist das Einzugsgebiet. „Wir hatten bereits Besucher aus Sylt im hohen Norden der Republik oder aus Traunreut in Oberbayern.“ Aus allen Bundesländern kommen Gäste nach Höxter, auch aus den Niederlanden und Belgien. 89 Prozent würden einen Besuch der Landesgartenschau anschließend weiterempfehlen, ergab eine Gästebefragung.
Best-Marke an verkauften Dauerkarten:
Keine Landesgartenschau in NRW zuvor verkaufte mehr Dauerkarten: „Wir haben mit mehr als 36.000 Dauerkarten eine neue Bestmarke aufgestellt“, sagt LGS-Geschäftsführer Jan Sommer. Genau 36.079 Dauerkarten gingen bis jetzt (Stand 26.7.) über den Tresen, damit wurde der bisherige Spitzenreiter Rheda-Wiedenbrück aus dem Jahr 1988 übertroffen. In dieser Hinsicht ist Höxter also schon jetzt die erfolgreichste nordrhein-westfälische Gartenschau überhaupt. Insgesamt ist die Geschäftsführung hochzufrieden mit der bisherigen Resonanz. Bei jungen Familien ist die LGS Höxter ausgesprochen beliebt. „Besonders unsere vier innovativen Spielplätze sind toll für Kinder“, sagt LGS-Geschäftsführer Jan Sommer. Ausgesprochen viele Busgruppen steuern Höxter an. So haben sich etwa 11.700 Menschen bislang von Guides durch den weitläufigen Park führen lassen. Wie die LGS ermittelt hat, sind 57 Prozent aller Gäste weiblich, 62 Prozent haben selbst einen Garten oder Balkon. Bus und Bahnen sind ebenfalls äußerst beliebt: Außergewöhnlich viele Gäste reisen mit öffentlichen Verkehrsmitteln nach Höxter. Weil das Gartenschau-Ticket gleichzeitig Fahrschein im Nahverkehrsverbund ist, kommt mehr als elf Prozent der Besucher mit Bus oder Bahn – doppelt so viele wie sonst bei Gartenschauen üblich. Höxters Innenstadt ist belebt wie nie: Die Restaurants sind voll, Beherbergungsbetriebe ausgebucht, die Läden sehr gut frequentiert. „Wir schreiben im Jahr 2023 in Höxter zweifelsohne eine Erfolgsgeschichte“, sagt Bürgermeister Daniel Hartmann. Sein besonderer Dank gilt den Bürgerinnen und Bürgern, die in ihrer Freizeit beispielsweise als Gästeführer oder Elfer tätig sind. „Dieses großartige Engagement ermöglicht unser Sommermärchen.“
Auswertung der Besucher im Detail:
„Wir freuen uns über ein vergleichsweise junges Publikum. Viele Familien mit Kindern kommen zu uns“, sagt Geschäftsführer Jan Sommer. So seien bisher 12.500 Kinder-Tageskarten verkauft worden, hinzukommen noch 6.900 Dauerkarten für Minderjährige. „Besonders unsere vier innovativen Spielplätze sind toll für Kinder.“ Daraus kann sich langfristig eine Anziehungskraft der Gartenschau-Stadt an Weser und Welterbe entwickeln. 57 Prozent der LGS-Gäste insgesamt sind weiblich, 62 Prozent haben selbst einen Garten oder Balkon. Auch das Gruppenreise-Geschäft läuft in Höxter „exorbitant gut“, wie die zuständige Mitarbeiterin Sabine Mirbach berichtet. Das lasse sich vor allen an den gebuchten Führungen ablesen: So haben bis dato 574 Führungen mit Voranmeldung über das Gelände stattgefunden (die öffentlich zugänglichen nicht eingerechnet). Etwa 11.700 Menschen haben sich von den 125 ausgebildeten ehrenamtlichen Guides den weitläufigen Park zeigen lassen. Umgerechnet sind das im Schnitt mehr als fünf Führungen pro Tag. „An den besonders stark nachgefragten Tagen haben wir durchaus fünfzehn Gruppen zu bewältigen und führen teilweise über 300 Menschen durchs Gelände.“
Dauerkarten:
In dieser Hinsicht ist Höxter schon jetzt die erfolgreichste Gartenschau überhaupt in NRW. „Wir haben die magische Bestmarke von 36.000 Dauerkarten überschritten, die 1988 aufgestellt wurde“, so Jan Sommer. Mit (Stand 26.7.) genau 36.064 verkauften Dauerkarten gelang es der Landesgartenschau Höxter, den bisherigen Spitzenreiter Rheda Wiedenbrück aus dem Jahr 1988 zu übertreffen. Für die zweite Halbzeit der Gartenschau soll es noch einmal eine Rabattaktion geben. Für die letzten 80 Tage kostet die Dauerkarte nur noch 80 Euro. Und am kommenden Bergfest-Wochenende (28. bis 30. Juli) gilt darüber hinaus ein 100-Tage-Sonderpreis von 70 Euro.
Verkehr:
Auch in Sachen Verkehr setzt die LGS in Höxter neue Maßstäbe. „Weil unsere Tickets gleichzeitig Fahrkarte für den Nahverkehr sind, reisen außergewöhnlich viele Besucher und Besucherinnen mit Bus und Bahn an“, bilanziert Claudia Koch. Sonst liege der ÖPNV-Anteil bei Gartenschauen üblicherweise bei unter fünf Prozent, Höxter ist er doppelt so hoch: Die Weserstadt erreicht einen Topwert von circa 11 Prozent. Das belegt die laufende Besucherbefragung der LGS, an der bisher fast 1.300 Gäste teilnahmen. Auch eine stichprobenartige Umfrage am Sonntagnachmittag in der Nord- West-Bahn zeigt, dass viele Besucher mit dem Zug nach Höxter kommen. „Von 63 befragten Zuggästen wollten 39 zur LGS. Einige kamen von weither, zum Beispiel aus Düsseldorf, Essen, Berlin, Solingen oder Ravensburg“, berichtet Madita Alberding (Marketing). Gut angenommen werden auch die Shuttles zu Land und zu Wasser: Der Bus und die Bimmelbahn „Rasender Weserwurm“ sind meist voll besetzt. „Mehr als 20.000 Fahrscheine für den Weserdampfer sind bisher verkauft worden, der zwischen der Innenstadt und Corvey pendelt“, sagt Marc Schulz, bei der LGS zuständig für das Ticketing. Am blühenden Park entlang zu schippern, sei für die Gäste also ausgesprochen reizvoll.
Innenstadt und Tourismus:
Auch die Höxteraner Innenstadt profitiert immens von der LGS: „Die Stadt ist sehr gut belebt, sehr stark spürbar ist das in der Gastronomie, aber auch die Geschäfte sind gut frequentiert. Ich habe mir vielen Geschäftsleuten gesprochen, die Stimmung ist sehr, sehr gut“, bilanziert Jürgen Knabe (Werbegemeinschaft Höxter). „Es sind unglaublich viele Touristen in Höxter, in der Stadt ist richtig was los“, zeigt sich auch Gastronom Cafer Tansoy begeistert. Er betreibt die Tapas-Bar „Ritmo“ im Historischen Rathaus. Von 50 Prozent neuen Gästen auf dem Campingplatz, die wegen der LGS erstmals nach Höxter gekommen sind, berichtet Thomas Hachmann von Wesercamping Höxter. 20 Prozent davon hätten ausdrücklich bekundet, wiederkommen zu wollen. Die örtlichen Beherbergungsbetriebe sind meist komplett ausgebucht. „Ich habe selbst nicht mit so einem Andrang gerechnet und gehe davon aus, dass das anhalten wird und wir dauerhaft mehr Gäste in Höxter haben werden“, so Frank Sievers, Geschäftsführer im „Hotel Niedersachsen“. Vor allem Touristen aus dem süddeutschen Raum seien durch die LGS neu hinzugekommen. „Viele Gäste besuchen Höxter zum ersten Mal, zeigen sich begeistert von der schönen Stadt und wollen wiederkommen.“ Selbst Reisende aus dem näheren Umfeld, zum Beispiel aus Hannover oder Gütersloh, entscheiden sich für eine oder mehrere Übernachtungen in Höxter. Der Tourismus in der Region erhält durch die LGS also einen enormen und nachhaltigen Schub.
Medienwirkung:
So sei bundesweit in den Medien über die LGS und Höxter berichtet worden – vom Hamburger Abendblatt über die Süddeutsche Zeitung und den Kölner Stadtanzeiger bis hin zur Frankfurter Allgemeinen Zeitung oder zur Zeit – auch bei RTL, Sat 1 und in der Bild war die LGS vertreten. Fast 80 auswärtige Journalisten und Journalistinnen, Fotografen und Fernseh-Teams haben die LGS und Höxter bisher besucht. Großflächenplakate warben in Großstädten für die LGS.
Förderverein und Ehrenamt:
Die ehrenamtlichen Helfer, genannt Elfer und Elferinnen, sind das freundliche „Gesicht“ der LGS. Sie stehen den Gästen zum Beispiel an den Infoständen tagtäglich mit Rat und Tat und guten Tipps zur Seite. „Auch als Gästeführer oder als helfende Hand bei Veranstaltungen – ohne das Ehrenamt würde die LGS nicht funktionieren“, sagt Thomas Schöning, Vorsitzender des Fördervereins, der mit seinen gut 900 Mitgliedern das Rückgrat der LGS in der Bürgerschaft bildet: „Ich freue mich, dass so viele da ganz aktiv mitmachen, das ist für eine kleine Stadt nicht selbstverständlich.“ Die Elfer sind für ihn „echte Sympathiebringer“: „Sie bekommen auch sehr viele positive Rückmeldungen aus den Reihen der Besucher.“ Die Rückenaufschrift „Ich elfe gerne weiter“ auf den T-Shirts sei ein beliebtes Fotomotiv.
Veranstaltungen und Blütenpracht:
Etwa 80 Prozent der Gartenschau-Gäste besuchen auch zusätzlich eine oder mehrere Abendveranstaltungen der LGS oder haben es noch vor. Auch in der zweiten Halbzeit lockt die Landesgartenschau mit vielen Events: Schon jetzt Freitag, 28. Juli, lädt der Lokalsender Radio Hochstift zur Bergfest-Party mit der „Deluxe Radio Band“. Am Sonntag, 6. August, folgt das Battle der Fernsehgärtner in der WDR-Lokalzeit live „Der Westen blüht auf“. Am 11. August lässt die Compagnie Louxor aus Frankreich beim Spektakel „Vogue“ ein Riesenrad im Godelheimer See zu Wasser, bevor am 16. August das gefeierte Rilke-Projekt „Das ist die Sehnsucht“ in Höxter Station macht (fast ausverkauft), wenige Tage danach das WDR 4 Sommer Open Air mit Topact Alphaville am
19. August bei freiem Eintritt:
Neu auf der LGS ist ein Eichel-förmiges Labyrinth, das vor wenigen Tagen in eine Blühwiese gemäht wurde. Üppig präsentiert sich gerade der Sommerflor in den Wechselbeeten. Im Spätsommer und Frühherbst werden unzählige Astern, Herbstanemonen, Montbretien, Stockrosen und Silberkerzen kombiniert mit unterschiedlichen Gräsern die Gartenschau-Gäste bezaubern. Im September feiert Höxter die Dahlienblüte und tauft die Gartenschau-Züchtung „Dahlia Huxaria“. Auch der Floristen-Nachwuchs misst sich beim Junioren Cup, der NRW-Landesmeisterschaft für Azubis und Berufsanfänger am 24. September. Und zum Finale der Landesgartenschau bildet das zehntägige Licht- und Laser-Event „LightArt 2023 – Höxter leuchtet“ den fulminanten Schlussakkord.
Fotos: Thomas Kube + LGS