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Sonntag, 24. November 2024 Mediadaten
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Meinbrexen (red). Es ist wieder soweit: Unsere treuen Untermieter, die Schwalben, haben sich auf den weiten Weg in den Süden gemacht, berichtet Silke von Mansberg, Besitzerin des Rittergutes. Nach mehreren Tagen großer geschäftiger Aufbruchstimmung, ist nun im Himmel über Meinbrexen keine Schwalbe mehr zu sehen. "Dies macht ein bisschen wehmütig", findet Anna Schrader vom NABU Holzminden. Weiß man doch nie, ob alle Reisenden wohlbehalten wiederkehren können.

"Es ist leerer geworden am Himmel", findet auch von Mansberg. Aber vor allem fehle das muntere Treiben um und in den Gebäuden des Rittergutes. Die Nester sind nun allesamt verwaist und es ist stiller geworden, fehlt doch das fröhliche Schwatzen der Schwalbenstimmen. Es gehöre einfach mit dazu, findet von Mansberg. Unglaubliche 35 intakte Nester konnten die beiden Frauen in der Werkstatt des landwirtschaftlichen Betriebes zählen. Dies ist wahrlich eine Auszeichnung wert, ist diese Kolonie doch ein großer Beitrag zum Natur- und Schwalbenschutz. Die Rauchschwalben, welche innerhalb von offenen Gebäuden nisten, nutzen jeden Vorsprung, jeden Stahlträger, jede Lampe und quasi jeden Nagel an der Wand unterhalb der Decke der Werkstatt, um ihre aus Lehm gebauten Nester daran zu befestigen.

"Es ist ein Schwalbenparadies", verkündet von Mansberg stolz. Nicht nur, weil es in Meinbrexen viele stehende Gewässer mit zahlreichen Fluginsekten als Nahrungsquelle gibt. Mensch und Tier arrangieren sich im landwirtschaftlichen Betrieb von Mansberg sehr gut miteinander. Der Lärm der Werkstatt störe die Tiere nicht und wenn der Kot an ungünstigen Stellen herabfällt, werde kurzerhand ein kleines Kotbrettchen mit genügend Abstand (Sicherheit vor Greifvögeln) montiert. Nun, in der schwalbenfreien Saison, werden die Brettchen sauber gefegt und bereit ist das Heim für das nächste Jahr. Die Nester, welche sich auch noch im Pferdestall, an der alten Schmiede und an so manch anderem Nebengebäude des Betriebes befinden, bleiben selbstverständlich unangetastet, nicht nur, weil sie unter Naturschutz stehen und ein Entfernen nicht erlaubt ist, sondern auch, weil Schwalben standorttreu sind und immer wieder in ihre alten Nester zurückkehren. Oft sind sie auf vorhandene Nester oder Nisthilfen angewiesen. Diese gibt es für Mehlschwalben als geschlossenes Nest mit Einschlupfloch im Handel zu kaufen. Es wird außen, direkt unter dem Dachvorsprung montiert. Für Rauchschwalben gibt es offene Nistschalen, die innerhalb von Gebäuden angebracht werden. In trockenen Jahren haben es Schwalben schwer, ihre Nester auszubessern oder Neue zu bauen.

"Wir helfen den Vögeln", berichtet von Mansberg, "indem wir auf dem Hof eine Lehmpfütze feucht halten.“ Gemeinsam möchten die beiden Frauen ihre Begeisterung für die im Volksmund Glück ins Haus bringenden Schwalben weitergeben und auf den Schwalbenschutz aufmerksam machen. Die Schwalbe ist als Kulturfolger auf unser Verständnis und die Toleranz der Hausbesitzer angewiesen. Die ausgehändigte Plakette zeichnet Häuser als schwalbenfreundlich aus, um weitere Schwalbenliebhaber zu gewinnen. Der NABU freut sich über jedes Haus, das ausgezeichnet werden darf, egal, wie viele Nester vorhanden sind. Daher hierzu ein Aufruf an dieser Stelle. „Diese Plakette wird gut sichtbar am Tor des Rittergutes montiert“, verspricht von Mansberg. Künftig zeigt sie Besuchern des Rittergutes und Kunden des Hofladens, aber auch jedem aufmerksamen Vorbeigehenden oder -fahrenden, dass Schwalben hier ausdrücklich erwünscht sind, und auch bestaunt werden können, wenn sie im nächsten Frühjahr zurückkommen. Bis dahin heißt es gute Reise und alles Gute den Schwalben!

Foto: NABU

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