Holzminden (red). In einem Chorkonzert zur Passionszeit erklingen am Samstag, dem 23. März 2024 um 18 Uhr in der Lutherkirche Holzminden Werke von Heinrich Schütz. Er ist einer der bedeutendsten Komponisten des 17. Jahrhunderts, stammte aus Weißenfels in Sachsen, hat vor rund 400 Jahren in Venedig studiert und dabei Giovanni Gabrieli und Claudio Monteverdi kennen- und schätzen gelernt.
In seiner Musik versucht er, die Künste seiner Lehrer im Umgang mit der lateinischen Sprache auf die Besonderheiten der deutschen Sprache zu übertragen. Schütz wirkte in Dresden als Leiter des damals schon europaweit berühmten Kreuzchores. Im Konzert erklingt die Motette „Herr, auf dich traue ich“ aus der „Geistlichen Chormusik“ aus dem Friedensjahr 1648 (Ende des 30-jährigen Krieges) sowie als Hauptwerk die große Matthäus-Passion. Schütz komponierte sie 1666, im gehobenen Alter von 81 Jahren. Das Werk besinnt sich zurück auf die einfachsten Formen. Alles ist auf das Wesentliche reduziert, die Musik bleibt ganz nah am Text der Passionserzählung nach dem Evangelisten Matthäus und ist gerade deshalb besonders eindrucksvoll. Der biblische Bericht erklingt ohne Instrumentalbegleitung einstimmig, die vielen Passagen für das „Volk“ singt der Chor.
Hans Hermann Jansen aus Detmold singt die Worte des Evangelisten, Georg Thauern aus Höxter übernimmt die Christus-Partie. An der großartigen Janke-Orgel spielt Prof. Hans Christoph Becker-Foss aus Hameln die Variationen über das Lied „Mein junges Leben hat ein End“ des Niederländers Jan Pieterszoon Sweelinck aus Amsterdam – Zeitgenosse von Schütz und weitgerühmt als Organist und Lehrer. Die rund 20 SängerInnen des neu gegründeten Kammerchores der Luther-Kirchengemeinde Holzminden kommen aus der Region Holzminden, Höxter sowie Göttingen und werden geleitet von Kantorin Nana Sugimoto.
Der Eintritt ist frei, um Spenden wird gebeten.
Foto: Jansen D. Bruns