Holzminden (red). Gewalt ist eine Lösung, denn wenn es keine wäre, würde sie niemand anwenden. Natürlich sollte es uns allen bewusst sein, dass es bessere Lösungen gibt. Was aber, wenn die gegenüberstehende Person keine andere Strategie hat? Laut dem Bundesministerium für Familie, Frauen und Jugend wird jede dritte Frau einmal in ihrem Leben Opfer von körperlicher und/oder sexualisierter Gewalt. Diese Zahl und die wachsende Unsicherheit von jungen Frauen, war der Anlass für die Kreisjugendpflege (Jup!) und das Jugendzentrum Holzminden, dieses Thema anzugehen. Im Rahmen der Frauenaktionswochen wurde somit ein kostenfreier Selbstbehauptungskurs mit dem Titel „Weil ich ein Mädchen bin?!“ für Mädchen ab 14 Jahren organisiert.
Gemeinsam mit Marcel Schürzeberg und Alina Schnauder vom TV Deutsche Eiche Holzminden konnten die Teilnehmerinnen erste Grundlagen im Bereich Selbstbehauptung erlernen. Hierbei wurde der Fokus auf vorbeugende Methoden zur Vermeidung von Gewalt gelegt. Die 15 jungen Frauen erlernten hier eigene Grenzen zu setzen und haben Handlungsstrategien für verschiedenste Situationen erarbeitet. Auch der Bereich der Selbstverteidigung kam nicht zu kurz. „Leider kann ich euch heute nicht die Garantie geben, dass ihr euch nach diesem Workshop in jeder Situation verteidigen könnt. Kampfsport muss jahrelang erlernt werden. Ich möchte euch aber Strategien und Handlungsoptionen an die Hand geben“, betonte Referent Marcel Schürzeberg.
Nach dem Kurs wurde noch gemeinsam gegessen und eine Notfalltasche gestaltet. Diese Tasche konnte später mit Inhalt (Pflastern, Hygieneartikeln, etc.) gefüllt werden. „Ich fand den Tag richtig gut. Ich habe viel gelernt und überlege sogar, Kampfsport auszuprobieren“, resümierte eine Teilnehmerin. Auch die Organisatorinnen blicken positiv auf den Kurs zum Weltfrauentag zurück und bedanken sich bei den Referierenden vom TV Deutsche Eiche.
Foto: Kreisjugendpflege Landkreis Holzminden