Holzminden (red). Die Schülerinnen und Schüler der Georg-von-Langen-Schule, Berufsbildende Schulen Holzminden, haben sich auch dieses Jahr wieder auf den Weg nach Polen gemacht, um sich in Kreisau mit einer polnischen Schülergruppe aus Radom zu treffen. Geplant von Anja Beckmann und Maren Schlüter, die beiden Lehrkräfte für Internationale Kontakte, trafen sich die beiden Gruppen vom 15. April bis zum 19. April 2024 für eine Woche in Polen.
Der geschichtsträchtige Ort Kreisau, der ungefähr 60 Kilometer südlich von Breslau liegt, beheimatet eine internationale Jugendbegegnungsstätte „Stiftung Kreisau für Europäische Verständigung“, welche für internationale Kontakte und den internationalen Austausch von jungen Menschen genutzt werden kann.
Bei deutsch-polnische Begegnungen erfolgt eine organisatorische und finanzielle Unterstützung durch das Deutsch-Polnische Jugendwerk. 14 Schülerinnen und Schüler des Beruflichen Gymnasiums und der Fachoberschule haben die Möglichkeit wahrgenommen und diese Bildungsstätte genutzt, um die deutsch-polnischen Geschichte noch näher zu erkunden und sich mit der polnischen Gruppe darüber auszutauschen. Begleitet wurde die Gruppe der BBS Holzminden von den Lehrkräften Christian Rode, Stephan Oppermann und Christine Ludwig. Auch die polnischen Teilnehmer der Kfz-Schule aus Radom wurden von drei Lehrkräften begleitet.
Zum gegenseitigen Kennenlernen hatten beide Gruppen Präsentationen der Heimatstädte und Schulen vorbereitet sowie kleine Gastgeschenke mitgebracht.
Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand die Erinnerung an den Zweiten Weltkrieg mit der Erkundung der speziellen Geschichte des Ortes Kreisau, der ab 1940 Treffpunkt des sogenannten „Kreisauer Kreises“ war. Bei diesen Treffen wurden beispielsweise Konzepte für die Neugestaltung Deutschlands erarbeitet sowie den Sturz der NS-Diktatur erörtert.
Aber nicht nur der historische Ort Kreisau stand auf dem Programm, sondern auch die Region wurde erkundet. So wurde am Mittwoch die Stadt Breslau in Kleingruppen erkundet und das Museum im Breslauer Stadtschloss besichtigt.
Das im 19.Jahrhundert erbaute Stadtschloss war einst die Residenz preußischer Könige und deutscher Kaiser. Heute können dauerhafte Ausstellungen bewundert werden, die sich der Geschichte des Schlosses und seiner Bewohner widmet. Ein besonderer Schwerpunkt des Museums liegt auf Bildungsprogrammen für Schulklassen und Gruppen, die darauf abzielen, das Bewusstsein und Verständnis für die regionale Geschichte zu fördern.
Am Donnerstag stand eine Besichtigung des Schlosses Fürstenstein im Waldenburger Bergland an. Ursprünglich im 13. Jahrhundert erbaut, hat das Schloss eine wechselvolle Geschichte erlebt, die von zahlreichen Umbauten und Besitzerwechseln geprägt ist. Besonders bemerkenswert ist die Zeit während des Zweiten Weltkriegs, als das Schloss von den Nazis beschlagnahmt wurde. Es wird vermutet, dass unterirdische Tunnel und Räume für Hitlers geheime Projekte gebaut wurden. Unteranderem diese unterirdischen Tunnel konnten nun von den Schülerinnen und Schülern in einer Besichtigung erkundet werden.
Es wurde auf der Austauschreise nicht nur gearbeitet, auch gemeinsame Freizeitaktivitäten waren ein wesentlicher Bestandteil der Projektwoche. Sportliche Aktivitäten sowie gemeinsame Karaoke- und Discoabende bildeten ein abwechslungsreiches Programm.
Die Einschätzung der teilnehmenden Schülerinnen und Schüler aus beiden Schulen: Das war eine spannende Woche mit vielen Eindrücken und Erlebnissen. Auch die beteiligten Lehrkräfte der Schule aus Radom und die Lehrkräfte der BBS Holzminden waren sich in ihrem Urteil einig: Eine interessante Begegnung, die wiederholt werden sollte.
Geplant ist aber erstmal ein gegenseitiger Besuch.
Foto: BBS1