Holzminden (red). Mit der Sage „Hackelberg – der wilde Jäger aus dem Solling“ ist Holzminden seit 2017 Mitglied im Deutschen Märchenstraße e.V. Im Zuge einer Neuillustration, die allen Mitgliedsorten angeboten wurde, hat ihn das Mariechen als Botschafterin der Stadt der Düfte und Aromen abgelöst. Jetzt hat Holzmindens Märchenfigur mit „Wie Mariechen mit einem Duft die Stadt rettet“ eine Geschichte bekommen.
Mariechens Geburtsstunde
„Wir durften frei entscheiden, was wir darstellen wollen, und dachten zuerst an eine Duftfee“, erzählt Inga Schaper, Teamleiterin Eventmanagement der Stadtmarketing Holzminden GmbH, von den Anfängen. Basierend auf dieser Information hat Markus Lefrançois, der von der Deutschen Märchenstraße eingesetzte Illustrator, eine entsprechende Grafik für Holzminden als Mitgliedsort erstellt. Die Namensfindung über einen Aufruf in den sozialen Medien verlief besonders erfolgreich, sodass mit „Ma’riechen“ die perfekte Symbolfigur gefunden wurde, um Holzminden - Stadt der Düfte und Aromen zu repräsentieren. „Anschließend haben wir versucht, aus Ideen von Bürger*innen und Schüler*innen Mariechen eine Geschichte zu geben, aber schnell gemerkt, dass wir an unsere Grenzen stoßen. Es war klar, dass wir professionelle Hilfe brauchen.“ Und die wurde in Person einer Autorin aus Holzminden selbst gefunden.
Ein Märchen für Holzminden entsteht
„Ich hatte sofort Lust auf das Projekt!“, berichtet Nina Schiefelbein, deren Fantasie das Mariechen-Märchen entstammt. „Zuerst habe ich mir die Märchen aus dem Solling angeschaut und mit Florian Körber gesprochen, der ein Buch mit Sollingmärchen herausgebracht hat. Dabei kamen mir die Riesinnen Saba, Trendula und Brama aus dem Reinhardswald in den Sinn.“ Als es in den Umfragebögen des Stadtmarketings, die Kinder einer 5. Klasse des Campe Gymnasiums eingereicht hatten, um die große Nase am Haarmannplatz ging, wusste die Autorin, dass eine Riesinnen-Nase eine wichtige Rolle in der Geschichte spielen sollte. „Aus einem Gespräch mit Susanne Otte, einer Duftkreatorin von Symrise – es sollte ja um Düfte gehen – entstammt die Anregung, dass Düfte gute und schlechte Laune machen und Erinnerungen wecken können. Natürlich brauchte auch Mariechen Freunde, da standen Wilhelm Haarmann und Carl Gerberding Pate. Dann habe ich noch verschiedene Holzminden-Orte untergebracht – und fertig.“
Mariechen bekommt ein Gesicht
Auch Alexandra Willeke, die die Geschichte illustriert hat, war sofort Feuer und Flamme: „Nachdem die Anfrage vom Stadtmarketing kam, war ich hellauf begeistert. Ich liebe Geschichten und lasse dann meiner Fantasie freien Lauf.“ Im wahrsten Sinne, denn die meisten Ideen kommen der Illustratorin beim Joggen. „Nachdem das Märchen vom Mariechen geschrieben wurde, konnte ich die Protagonisten visualisieren. Ich habe zu den einzelnen Personen verschiedene Figuren gezeichnet, vorgestellt und im Team haben wir uns für jeweils eine Figur entschieden“, beschreibt Alexandra Willeke den Entstehungsprozess. Die restlichen Illustrationen entstanden dann im weiteren Verlauf: zuerst Skizzen, dann noch einmal Besprechungen und zum Schluss die Reinzeichnung mit dem passenden Text. „Die Zusammenarbeit mit allen Beteiligten hat mir sehr viel Spaß gemacht und es ist mir eine Ehre, dem Mariechen von Holzminden ein Gesicht verleihen zu dürfen.“
Pünktlich zum diesjährigen Kükenfest wurde das Holzminden-Märchen „Wie Mariechen mit einem Duft die Stadt rettet“ vorgestellt. Neben dem Stadtmarketing-Büro am Markt 2 ist das Holzminden-Märchen ab sofort auch in der Buchhandlung Papierus, in der Stadtbücherei Holzminden sowie in der Touristik-Information Hochsolling in Neuhaus zu kaufen. Außerdem findet am Samstag, dem 25. Mai 2024, von 11 bis 12 Uhr in der Stadtbücherei Holzminden für Kinder im Alter von 6 bis 9 Jahren eine Lesung samt Malaktion mit Nina Schiefelbein statt. Die Teilnahme ist kostenlos; um vorherige Anmeldung wird bei der Stadtbücherei Holzminden gebeten.
Foto: Alexandra WIlleke