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Mittwoch, 27. November 2024 Mediadaten
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Landkreis Holzminden (red). Immer häufiger geraten Senioren ins Visier von Kriminellen. Die gut verriegelte Haustür hilft dagegen heutzutage nur noch bedingt. Denn weit häufiger gelangen die Täter übers Telefon oder das Internet an ihr Ziel. Auf Einladung des Senioren- und Pflegestützpunktes Niedersachsen (SPN) des Landkreises Holzminden haben sich jetzt die ehrenamtlichen Sicherheitsberater für Senioren im Kulturzentrum Drehscheibe getroffen, um die Tricks der Betrüger kennenzulernen und Tipps für eine bessere Kriminalitätsvorbeugung zu bekommen. 

Aufgabe der Sicherheitsberaterinnen und Sicherheitsberater ist es, ältere Menschen möglichst niedrigschwellig über Kriminalitätsformen und andere Risiken aufzuklären. Die praktischen, verhaltensorientierten Ratschläge sollen Hilfe zur Selbsthilfe geben, aber auch die Hilfe anderen gegenüber stärker aktivieren. Mit der Fähigkeit, potentielle Gefahren selbst erkennen zu können, steigt das Sicherheitsgefühl der Senioren, deren Lebensqualität kann sich aufgrund dessen entscheidend verbessern.

Im Kulturzentrum Drehscheibe ging es vor allem darum, den Sicherheitsberatern selbst einen Überblick darüber zu geben, welche Gefahren es gibt und wie man ihnen begegnet. Silvia Kieven vom Seniorenbüro konnte dafür mit Alfred Sauer vom Polizeikommissariat Holzminden und Diplom-Kaufmann und Sicherheitsberater Rainer Haut zwei Experten als Referenten gewinnen, die über Telefon- und Internet-Betrugsmaschen aufklärten.

Nachdem Manuela Wruczkowiak, Leiterin der Drehscheibe, die Teilnehmenden über das vielfältige Angebot der Drehscheibe zu informiert hatte, referierte Alfred Sauer über den Trick von Telefonbetrügern, sich verstärkt als Polizei-, BKA-Beamte oder Staatsanwälte auszugeben. Besonders echt wirken diese Anrufe vor allem auch dadurch, dass im Telefondisplay tatsächlich die Rufnummern der örtlichen Polizeidienststelle erscheinen oder gar die Notrufnummer 110 mit der entsprechenden Ortsvorwahl. Um ihre Geschichten noch glaubwürdiger erscheinen zu lassen, nutzten die Täter darüber hinaus sogar Namen real existierender Amtspersonen, ergänzte Alfred Sauer. In stundenlangen Telefonaten, würden de älteren Menschen so manipuliert, dass sie Wertgegenstände und Bargeld schließlich an einen vermeintlichen „Kollegen“ übergäben. „Sollte man einen solchen Anruf erhalten“, erklärte Sauer, „dann lassen Sie sich den Namen nennen, legen Sie auf, rufen Sie Ihre örtliche Polizeibehörde an und schildern Sie den Sachverhalt.“

Rainer Haut dagegen referierte über das Thema Internetsicherheit. Mit viel Fachkompetenz führte er die Anwesenden darüber hinaus in die geheime Welt des Darknets ein. „Viren, Auftragskiller, Gift und Drogen: Im Darknet blüht der Handel mit Waren, die viele Menschen bloß aus Krimis kennen“, so Rainer Haut. Durch den Missbrauch durch Kriminelle habe das Darknet einen ausschließlich negativen Ruf bekommen, ergänzte der Referent. Man dürfe aber auch nicht vergessen, dass es ein wichtiges Werkzeug für die verschlüsselte Kommunikation und die journalistische Berichterstattung sei. Mit einem interessanten Fallbeispiel aus dem Drogenhandel schloss er seinen Vortrag.

Ehrenamtliche Sicherheitsberaterinnen und Sicherheitsberater stehen auf Anfrage für die Durchführung von Veranstaltungen zu verschiedenen Präventionsthemen zur Verfügung. Interessierte Bürgerinnen und Bürger können sich bei Silvia Kieven beim Senioren- und Pflegestützpunkt Holzminden unter der Tel. 05531 - 707 326 informieren.

Foto: Landkreis Holzminden

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