Holzminden (red). Nicht nur rund um den Volkstrauertag, das ganz Jahr über ist der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge in Sachen Versöhnungs- und Friedensengagement aktiv. Mit rund 50 Mio. Euro Spendengeldern und Mitgliedsgebühren jährlich werden nicht nur Grabpflege im In- und vor allem Ausland, sondern auch viele pädagogische Konzepte für Schulen realisiert. Bei einer kleinen Feierstunde wurden jetzt vier langjährige Mitglieder aus dem Landkreis Holzminden geehrt, die den Volksbund finanziell unterstützen. Friedrich und Marlis Ahlbrecht sind dabei mittlerweile generationsübergreifend schon 60 Jahre Volksbund-Mitglieder, während Dr. Thomas Hagemann für 30, Heiko Lachmann für 20 und Bruno Unnasch für 10 Jahre Mitgliedschaft von Michael Schünemann als Kreisvorstand und Landrat in Personalunion mit einer Urkunde bedacht wurden.
Es sei wichtig, den langjährigen Unterstützern anlässlich ihrer „runden“ Mitgliedschaft einmal Dank zu sagen, würdigte Michael Schünemann die anwesenden Geehrten anlässlich der Feierstunde. „Hier bei uns im Landkreis ist das ehrenamtliche Engagement für den Volksbund vergleichsweise besonders stark, so Schünemann, „aber dieses Engagement braucht eben auch finanzielle Unterstützung.“
Insofern seien die Beiträge der Volksbund-Mitglieder gar nicht hoch genug zu schätzen.
Wofür das gespendete Geld am Ende verwendet wird, zeigte Volksbund-Bezirksgeschäftsführer Henrik Berthold anhand einer Präsentation genauer auf, mithilfe derer er über das Wollen und Werden des Volksbundes berichtete. Seit über 100 Jahren hegt und pflegt der Volksbund Deutscher Kriegsgräberfürsorge deutsche Kriegsgräber im benachbarten Ausland, im Inland wirbt er mit Aufklärungsarbeit bei Jugendlichen für den Frieden und die Erinnerung an die Toten aus kriegerischen Auseinandersetzungen und Gewaltherrschaft. Allein 20 bis 25 Mio. Euro der jährlich eingeworbenen Spenden werden in die Pflege von Gräbern investiert. Berthold machte aber auch deutlich, dass die Suche nach im Krieg Verschollenen auch heute noch nicht beendet ist. Zusätzlich zu den eine Million bisher schon geborgenen und anschließend bestatteten Kriegstoten sei von noch einmal zwei Millionen Toten auszugehen, deren Verbleib man immer noch nicht kenne.
Foto: Peter Drews/Landkreis Holzminden