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Donnerstag, 26. Dezember 2024 Mediadaten
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Von links nach rechts: Nunzio Simone Ippolito, Annegret Spickermann, Eva Weidner, Margret Nünemann, Tanja Eggers, Sascha Liese und Kai Keßler.

Holzminden (red). Mit einem wehmütigen, aber optimistischen Blick in die Zukunft verabschiedet sich der Chor Collegium Cantorum Holzminden von seinem langjährigen Chorleiter Wolfgang Tiemann. Nach zwölf Jahren inspirierender Zusammenarbeit hat Tiemann, bedingt durch seine umfangreichen beruflichen Verpflichtungen als Prorektor der Hochschule für Musik Detmold, entschieden, den Dirigentenstab weiterzugeben. „Der Chor ist gut aufgestellt und hat Zukunft“, erklärte er und verabschiedete sich mit einem letzten bewegenden Projekt: „Romantische Frühlingsklänge“, ein Vokalkonzert mit Werken von Mendelssohn, Schumann und Brahms, das der Chor im Juni dieses Jahres gemeinsam mit Studierenden seiner Gesangsklasse in der Holzmindener Stadthalle präsentierte.

Wolfgang Tiemann hinterlässt eine beeindruckende musikalische Bilanz, die in den letzten zwölf Jahren nicht nur den Chor prägte, sondern auch das Publikum regelmäßig begeisterte. Zu den herausragenden Momenten gehörte das erste Konzert unter seiner Leitung Ende 2012 in der Michaeliskirche Holzminden, bei dem weihnachtliche Musik von Bach, Händel und Schütz in Zusammenarbeit mit dem Barockorchester „Le nuove musiche“ aus Detmold dargeboten wurde.

Besonders hervorzuheben sind die vielen abwechslungsreichen und genreübergreifenden Konzertprojekte, die unter Tiemanns Leitung entstanden. 2013 präsentierte der Chor Schumanns „Faustszenen“, ein ambitioniertes chorsinfonisches Werk, das das Publikum mit seiner Tiefe und Dramatik beeindruckte. Im selben Jahr folgte das Sommerkonzert „Bach and More“, das durch den Auftritt eines Jazztrios aus Bielefeld eine besondere Note erhielt. 2014 setzte der Chor seine sinfonische Reise fort mit Mendelssohns Oratorium „Paulus“, einer weiteren künstlerischen Herausforderung, die mit Bravour gemeistert wurde.

Tiemanns Ideenreichtum spiegelt sich auch in den humorvollen Projekten wider, wie dem Konzert „Nonsens ganz klassisch“ (2015), bei dem der Chor heitere Vokalkompositionen von Haydn und anderen Komponisten auf die Bühne brachte. Besonders viel Beifall erhielt das Projekt „Romantische Heiratsschwindeleien“ im selben Jahr, eine unterhaltsame und szenische Auseinandersetzung mit Opernwerken rund um das Thema Heirat.

Mit einem Festival der besonderen Art setzte der Chor 2018 ein weiteres Ausrufezeichen: „Collegium Cantorum singt mit Freu(n)den“ vereinte sieben Chöre aus der Region und stand exemplarisch für Tiemanns Fähigkeit, Menschen und Musik zusammenzubringen. Auch Werke, die selten zur Aufführung kommen, wie Franz von Suppés Requiem (2019) oder Rheinbergers Chormusik zum Totensonntag (2023), fanden dank Tiemanns Engagement ihren Weg ins Programm.

Ein weiteres musikalisches Highlight war das Friedenskonzert 2022, das aufgrund des Krieges in der Ukraine organisiert wurde. Dabei kooperierte der Chor mit Ensembles der Holzmindener Musikschule und einem Streichquartett der HfM Detmold, um ein starkes Zeichen der Solidarität und des Friedens zu setzen. Die Bandbreite der Projekte reichte zudem bis hin zu beschwingten Programmen wie „Viva la musica“ (2023), das Swing-Melodien wie „Alexanders Ragtime Band“ und Stücke der Comedian Harmonists präsentierte und das Publikum mit seiner Leichtigkeit und Lebensfreude mitriss.

Nicht zu vergessen die denkwürdige Aufführung von Michael Tippetts Oratorium „A Child of our Time“ im Jahr 2018, anlässlich des 80. Jahrestages der Reichspogromnacht. Gemeinsam mit der Messias-Kantorei Hannover und dem Göttinger Symphonieorchester schuf der Chor ein emotional tief bewegendes Gedenken, das sowohl für die Mitwirkenden als auch das Publikum unvergessen bleibt.

Mit Wolfgang Tiemanns Abschied endet ein bedeutsames Kapitel für den Chor, doch gleichzeitig öffnet sich ein neues. Die Sängerinnen und Sänger des Collegium Cantorum freuen sich, Eva Weidner als neue Chorleiterin willkommen zu heißen. Mit ihrer frischen, kreativen Herangehensweise und ihrem klaren musikalischen Gespür bringt sie neue Energie in den Chor. Bereits die ersten Proben sowie die Uraufführung der „Sinfonia Sensoria“ im Rahmen der Eröffnung der Sensoria-Erlebniswelt am 28. September haben gezeigt, dass der Chor gemeinsam unter ihrer Leitung eine vielversprechende musikalische Zukunft vor sich hat. Die Sängerinnen und Sänger sind gespannt auf die bevorstehenden Projekte und weitere musikalische Highlights.

Neue Sängerinnen und Sänger sind jederzeit herzlich willkommen, Teil dieser lebendigen Gemeinschaft zu werden. Nähere Informationen sind auf der Website des Chores unter www.col-can-holzminden.de zu finden.

Der Vorstand des Collegium Cantorum Holzminden steht für weitere Auskünfte gerne zur Verfügung. Mit Chormusik zum Advent und stimmungsvollen weihnachtlichen Weisen auch zum Mitsingen, lädt das Collegium Cantorum mit ihrer neuen Chorleiterin Eva Weidner am Samstag, 14.12. um 18 Uhr alle Musikfreunde in die Pauli-Kirche ein. Der Eintritt ist frei.

Wolfgang und Kirsten Tiemann.

Fotos: Collegium Cantorum

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