Holzminden. Am Mittwoch habe ich die konstituierende Sitzung des Migrationsrates des Landkreises Holzminden besucht. Ich habe hochmotivierte und engagierte Frauen und Männer erlebt, die sich mit ehrenamtlicher Arbeit im Migrationsrat einbringen wollen und sich große Hoffnungen machen, etwas für die Einwohnerinnen und Einwohner zu erreichen, die nicht in Deutschland geboren wurden oder familiären Migrationshintergrund haben.
Ich finde, jeder Kommunalpolitiker und jede Kommunalpolitikerin sollte die Mitglieder des Migrationsrates kennenlernen und ihre Arbeit unterstützen und begleiten. Denn es geht um wichtige Ziele, die unsere Demokratie stärken. Unter anderem soll mit der Arbeit des Migrationsrates der gesellschaftliche Zusammenhalt gestärkt werden, um ein gleichberechtigtes und friedliches Zusammenleben aller Menschen zu fördern, das von Offenheit, Toleranz, gegenseitiger Wertschätzung und Anerkennung gekennzeichnet sein sollte. Die Integration und Teilhabe von Menschen mit Migrationshintergrund soll unterstützt und ihre Lebensverhältnisse verbessert werden. Interkulturelle Begegnungen sollen geschaffen werden, um den sozialen Frieden zwischen allen Kreiseinwohnenden unabhängig von ihrer Nationalität, Kultur, Religion oder ihrem Geschlecht zu wahren, zu fördern und Vorurteile abzubauen. Vor allem soll der Migrationsrat beim Abbau von Rechtsextremismus, Fremdenfeindlichkeit, Rassismus und Diskriminierung jeglicher Art mitwirken und den interkulturellen Dialog fördern. All das soll unser Zusammenleben besser machen!
Deshalb finde ich die totale Abwesenheit von Politik, Presse und ZuschauerInnen bei der konstituierenden Sitzung erschreckend und lässt mich trotz vieler Kampagnen wie „Holzminden ist bunt“ ratlos zurück. Außer meiner Person hat kein anderer Kreistagsabgeordneter / Kreistagsabgeordnete, kein Hauptverwaltungsbeamter des Landkreises oder gar die Presse den Weg in die öffentliche Sitzung gefunden. Das ist nicht nur beschämend gegenüber den Menschen, die sich im Migrationsrat engagieren wollen, sondern zeigt eine totale Ignoranz gegenüber den Zielen der Arbeit des Migrationsrates. Das kann uns eigentlich nicht egal sein! Ich würde mir für unsere Demokratie wünschen, dass die Arbeit der Menschen im Migrationsrat zukünftig von Politik und Presse besser unterstützt wird.
Peter Ruhwedel
Kreistagsabgeordneter
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