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Montag, 17. November 2025 Mediadaten
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Holzminden (red). Wenn Menschen im erwerbsfähigen Alter für längere Zeit Leistungen vom Jobcenter erhalten und nicht in einen Beruf zurückfinden, verbergen sich dahinter häufig tieferliegende Gründe. Manchmal sind es familiäre oder finanzielle Belastungen, die wie unüberwindbare Hürden wirken. In anderen Fällen verhindern unbehandelte gesundheitliche Einschränkungen die Rückkehr in ein geregeltes Arbeitsleben.

Seit Mitte 2022 gibt es den durch das Bundesarbeitsministerium geförderten rehapro Service-Point Gesundheit und Arbeit in der Mittleren Straße in Holzminden, der Betroffenen eine intensivere Unterstützung bietet. Der Service-Point ist Teil eines Verbundprojektes von vier Jobcentern, das innovative Wege zur Verzahnung von Gesundheit und Arbeit erprobt. Landrat Michael Schünemann hat dem noch bis Ende 2026 laufenden Modellprojekt gemeinsam mit Jobcenter-Geschäftsführerin Marie-Luise Niegel einen Besuch abgestattet und sich über die bisherigen Ergebnisse informieren lassen.

Er sei von der Notwendigkeit solcher Angebote grundsätzlich überzeugt, betonte Schünemann. Deshalb sei es wichtig, immer wieder über die gute Arbeit der beiden Anlaufstellen in der Mittleren Straße zu sprechen. Der Service-Point wird als Gemeinschaftsprojekt vom Jobcenter Holzminden und der Softdoor GmbH getragen. Innerhalb des Verbundprojekts nimmt Holzminden eine zentrale Rolle ein, da hier eines der Kernteams arbeitet, das Erfahrungen und Ergebnisse für die gemeinsame Weiterentwicklung bereitstellt.

Insgesamt 471 Leistungsbeziehende haben seit Beginn des Service-Points an der umfassenden Beratung und Unterstützung der Coaches und Fallmanagerinnen teilgenommen. Mit einer gelungenen Anbindung an eine ärztliche Versorgung in 258 Fällen und einer knapp 13-prozentigen Vermittlungsquote, die stetig steigt, zeigen sich die Mitarbeitenden sehr zufrieden. Auch die Rückmeldungen der betreuten Personen belegen eine spürbare Verbesserung der eigenen Situation.

„Denn schließlich macht allein schon über lange Zeit nicht am Arbeitsleben teilzunehmen krank“, betont Sina Gröne, stellvertretende Projektkoordinatorin.

Die Voraussetzungen für die intensivere Betreuung durch rehapro werden zunächst im Jobcenter festgestellt, die Teilnahme bleibt jedoch freiwillig. Teilnehmende erhalten nicht nur eine engere Begleitung, sondern verpflichten sich auch, arbeitsvorbereitende Kurse zu besuchen, um eine berufliche oder gesellschaftliche Teilhabe wieder zu fördern – etwa indem einfache ehrenamtliche Tätigkeiten übernommen werden.

Das grundsätzliche Ziel des Projekts ist es, Leistungsbeziehende langfristig wieder an den Arbeitsmarkt heranzuführen. Häufig ist jedoch im ersten Schritt eine stabile soziale Einbindung entscheidender. Deshalb unterstützt das Team auch bei Themen wie der Wohnungssuche nach einer Kündigung oder bei einer ersten Gewaltberatung durch den Weißen Ring.

Besonders wichtig ist es, wie Sina Gröne und Simon Jonski betonen, eine haus- oder fachärztliche Anbindung sicherzustellen. Oft stellt bereits ein solcher Arztbesuch eine große Hürde dar. Jonski berichtet von Fällen, in denen Betroffene aus Angst jahrzehntelang keinen Zahnarztbesuch wahrgenommen hätten und sich aufgrund ihres Zustands nicht mehr zu Bewerbungsgesprächen trauten. Mit der interdisziplinären Unterstützung – sowohl bei gesundheitlichen als auch bei sozialen Herausforderungen – seien langfristig große Erfolge möglich. „Hier werden jeden Tag kleine Welten verändert“, beschreibt Jonski die Arbeit.

Auch Jobcenter-Geschäftsführerin Marie-Luise Niegel unterstreicht die positiven Entwicklungen der vergangenen Jahre. „So individuell abstimmen auf die einzelnen Fälle können unsere Fallmanagerinnen sich im Normalfall nicht“, erklärt sie. Im regulären Jobcenterverfahren könnten fast ausschließlich rechtliche Aspekte berücksichtigt werden. „Da leistet das Projekt wirklich Entscheidendes.“

Landrat Michael Schünemann betonte abschließend, dass er sich für eine Weiterführung einzelner Module nach dem Projektende Ende 2026 einsetzen werde.

Foto: Peter Drews/Landkreis Holzminden

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