Holzminden (r). Seit Oktober 2018 ist das Hospizzentrum eröffnet, jetzt informierten sich auch die Teilnehmer*innen des Gesprächskreises Café Memory und die Seniorenbegleiter*innen des Senioren- und Pflegestützpunktes Holzminden über die darüber. Das Zentrum in der Neuen Straße 8 ist das erste im Landkreis.
Einsatzleiterin Diana Schwannecke erläuterte sehr einfühlsam die Tätigkeit des Hospiz-Vereins und informierte über die Besonderheiten bei der Begleitung des schwerkranken und sterbenden Menschen als große emotionale Herausforderung. In der Sterbebegleitung geht es darum, Menschen in den letzten Wochen vor ihrem Tod beizustehen, sie zu trösten und rücksichtsvoll zu betreuen, aber auch darum, den Angehörigen zu helfen.
Das Wichtigste in der Sterbebegleitung ist, dass die ehrenamtlich tätigen Begleiter*innen zuverlässig für die Betroffenen da sind. „Dabei entsteht oftmals eine enge Bindung und Beziehung“, erklärte Diana Schwannecke. „Manchmal trauen sich Sterbende und Angehörige nicht, offen miteinander zu kommunizieren - über den Abschied und den Tod zu sprechen. Wenn wir das erkennen, können wir manchmal vermitteln.“
Seit 1999 besteht bereits ein ambulanter Hospizdienst, der Sterbende und deren Angehörige begleitet. Mit dem Hospizzentrum rückt diese Arbeit nunmehr näher in die öffentliche Wahrnehmung. Die Räume in der Neuen Straße bieten unter anderem auch Platz für ein Trauercafé. Damit ist das Zentrum eine Anlaufstation dafür, Menschen in ihrer Trauer zu helfen. Hier finden Informationsveranstaltungen und Schulungen statt, aber auch der Austausch und persönliche Gespräche sind jederzeit möglich.
Silvia Kieven, vom Senioren- und Pflegestützpunktes freute sich über das große Interesse, mit dem die Anwesenden Diana Schwanneckes Ausführungen verfolgten. „Es schloss sich eine rege Diskussion über ein sehr sensibles Thema an, das letztendlich alle betrifft und mehr im öffentlichen Diskurs Beachtung finden sollte“, stellte Kieven fest.
Jeder ist im Hospizzentrum zum Stöbern oder auch, um ein Gespräch zu führen, willkommen. Die Hospizmitarbeiter*innen geben auch gern unter der Telefonnummer 0 55 31/12 71 062 Auskunft.
Foto: Silvia Kieven/Landkreis Holzminden