Landkreis Holzminden (red). So ganz die 30 Jahres-Marke hat Joachim Merker am Ende nicht „geknackt“, aber seine Dienstzugehörigkeit beim Landkreis bzw. später beim Eigenbetrieb Abfallwirtschaft (AWH) ist dennoch lang genug, um bei Kolleginnen und Kollegen und auch bei ihm selbst genügend Wehmut hervorzurufen. Seit 1991 stand Merker in Diensten des Landkreises Holzminden, von Anfang an hat er sich um die Aufgaben der Abfallwirtschaft gekümmert. Nach insgesamt 29 Jahren geht der 65-Jährige nun in den wohlverdienten Ruhestand. Im Rahmen einer kleinen Feier wurde er im Kreishaus verabschiedet.
Landrat Michael Schünemann ließ bei der Verabschiedung noch einmal den beruflichen Werdegang des gebürtigen Hämelschenburgers und seit frühester Kindheit in Rühle wohnenden Neuruheständlers Revue passieren. Danach war Joachim Merker eine Karriere beim Landkreis nicht unbedingt in die Wiege gelegt. Denn nach Erlangung der Fachhochschulreife im Jahr 1974 ging er zunächst als Zeitsoldat für fünf Jahre zur Bundeswehr, um dann nach verschiedenen beruflichen Stationen von 1984 bis 1986 noch einmal eine Maurerlehre zu absolvieren und anschließend ein Ingenieurstudium an der FH Holzminden mit dem Schwerpunkt Verkehrs- und Wasserwirtschaft zu beginnen. Nach erfolgreich abgeschlossenem Studium und einer zunächst zweijährigen Tätigkeit als Bauingenieur in einem privaten Unternehmen verschlug es Merker ab April 1991 schließlich ins Tiefbauamt des Landkreises Holzminden, wo er gleich mit der Abfallwirtschaft befasst war. In den letzten 17 Jahren seiner AWH-Tätigkeit war er als Leiter der Bereiche Entsorgungszentrum und Deponiebetrieb für die Organisation und das Management eben jener Einheiten zuständig, einer Aufgabe, der er sich mit viel Engagement und großer Kompetenz widmete.
Wie verbunden Joachim Merker mit Betrieb und Kollegenschaft durch seine lange Betriebszugehörigkeit bis heute geblieben ist, machte er bei seiner Verabschiedung noch einmal deutlich. „Ich habe mehr Zeit mit der AWH verbracht als mit meiner Familie“, gestand der Vater dreier erwachsener Kinder ein. Deshalb wolle er den Betrieb auch nicht so ganz im Stich lassen, sondern noch bis Jahresende für jeweils ein paar Wochenstunden mit seiner Erfahrung und seiner Kompetenz beratend zur Seite stehen. Grundsätzlich aber glaube er nicht, dass das Rentnerdasein ihm Langeweile bereiten werde, so Merker. Sein Alltag werde aller Voraussicht nach genauso strukturiert sein wie zu Dienstzeiten, auch wenn er zukünftig etwas später aufstehen könne, resümierte der begeisterte E-Bike-Fahrer, der zusammen mit seiner Frau Christina bevorzugt auch im schönen Weserbergland tourt.
Foto: Landkreis Holzminden