Solling-Vogler-Region (r). In der Solling-Vogler-Region im Weserbergland sind besondere Landschaftspfleger am Werk. Im Reiherbachtal bei Nienover wird eine Art der Tierhaltung betrieben, die schon vor Jahrhunderten präsent war. Damals nutzten Bauern Wälder als Weiden. Sie trieben ihr Vieh hinein und es konnte sich an Kräutern, frischen Gehölztrieben sowie Eicheln sattfressen. Während die Tiere auf Nahrungssuche waren, leisteten sie zeitgleich einen wertvollen Beitrag zur Pflege der Landschaft. Indem sie auch nachwachsende Bäume und Pflanzen als Nahrung nutzten, verhinderten sie, dass der Wald ungehindert zuwachsen und sich verdunkeln konnte. Mit der Zeit entstanden lichte Eichenwälder mit einer außergewöhnlichen Flora und Fauna. Wälder, die auf diese Weise als Weidefläche für Tiere genutzt wurden, werden „Hutewald“ genannt.
In einem einzigartigen Projekt der Niedersächsischen Landesforsten im Naturpark Solling-Vogler leben seit über 20 Jahren Exmoor-Ponys und Heckrinder. Am Sonntag, 1. August 2021 haben die Teilnehmer einer öffentlichen Führung mit etwas Glück die Chance, die Vierbeiner bei ihrer Arbeit im Wald zu beobachten. Um 10 Uhr beginnt die Führung unter der Leitung der zertifizierten Waldpädagogin Christine Helms und dauert ca. zweieinhalb Stunden. Den Treffpunkt erreichen Interessierte über die L 551 in Richtung Nienover unter Beachtung der Ausschilderung zum „Hutewald“. Die Führung kostet 4 Euro für Erwachsene und 2 Euro für Kinder, der Betrag ist direkt vor Ort zu entrichten. Empfohlen werden festes Schuhwerk und der Witterung angepasste Kleidung. Da es im Hutewald Solling für Hunde zu aufregend ist, ist eine Mitnahme nicht gestattet.
Eine Anmeldung zur Teilnahme ist bei Christine Helms unter
Foto: Naturpark Solling-Vogler