Holzminden (red). „Wer schlägt, muss gehen!“ lautet das Motto der niedersächsischen Initiative gegen häusliche Gewalt. Es bringt folgendes unmissverständlich zum Ausdruck: Null Toleranz gegenüber Tätern und größtmöglicher Schutz für die Opfer von häuslicher Gewalt. Wer den Körper, die Gesundheit oder die Freiheit eines anderen verletzt, muss mit einer Wegweisung durch die Polizei rechnen. Diese kann maximal für 14 Tage ausgesprochen werden und bietet zunächst einmal Schutz, aber auch die nötige Zeit für das Opfer, um sich weitere Hilfe und Unterstützung zu holen. Eine wichtige Anlaufstelle ist hier die BISS, die neben Informationen zum Gewaltschutzgesetz und Sicherheitsplanung auch psychosoziale Unterstützung anbietet. Eine Besonderheit ist dabei der proaktive Ansatz: wird die Polizei zu einem Fall häuslicher Gewalt gerufen, wird die BISS darüber informiert, damit sie zeitnah Kontakt zu den Opfern aufnehmen kann.
Seit dem 1.6.2021 steht Veronika Theilmeier Betroffenen beratend und unterstützend zur Seite. Sie löst Esma Vurgun ab, die über 6 Jahre diese wichtige Arbeit geleistet hat. „Scham, Angst und Schuldgefühle sind oft der Grund, warum Betroffene in Gewaltbeziehungen verharren und sich keine Hilfe holen“ weiß Veronika Theilmeier. Sie war einige Jahre am bundesweiten Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“ tätig und möchte nun vor Ort unterstützen: „Ich will Betroffenen Mut machen, sich aus der Gewaltspirale zu lösen. Dazu braucht es Informationen und Wissen um mögliche Wege. Manchmal reicht auch einfach ein offenes Ohr. Und häufig auch beides.“ Von häuslicher Gewalt Betroffene können sich Mo-Fr von 10-13 Uhr unter 05531/949298 an die BISS wenden.
Foto: BISS