Holzminden (red). Seit Anfang August haben die sechs Künstlerinnen wieder ihre Standorte durchgetauscht. Bis Anfang September verteilen sich die Kunstwerke nun folgendermaßen: Die Arbeiten von Franziska Rutz werden in Braunschweig gezeigt; Tu?ba ?im?eks Werke sind in Helmstedt zu sehen, die von Rosi Marx im Rittergut Lucklum. Die Kunst von Susanne Hesch ist in Bad Harzburg zu finden, Güde Renken stellt in Salzgitter aus – und die Planen von Yvonne Salzmann sind zurzeit in Holzminden zu sehen.
In Zeiten der Pandemie bietet die Open Air Ausstellung der Park Side Gallery eine künstlerische Konstante – denn das Einzige, das sich hier ändert, sind die Standorte der Kunstwerke, die zu Beginn jedes neuen Monats durchwechseln. Das Konzept bleibt: Sechs Künstlerinnen, sechs Ausstellungsorte und jeweils sechs Werke, noch bis Ende Oktober 2021.
Park Side Gallery verbindet über die Grenzen hinaus
Sven Mertens vom Kulturinstitut der Stadt Braunschweig sieht in diesem Ausstellungskonzept auch viel Potenzial über die aktuellen Umstände der Pandemie hinaus: „Kunst im öffentlichen Raum ist eine wunderbare Möglichkeit auch weniger Kunstinteressierten einen Einstieg in die Bildende Kunst zu bieten.“ So löst die Park Side Gallery durch ihr offenes Konzept gleich mehrere Beschränkungen auf. Auch Heike Leupold vom Kulturamt der Stadt Holzminden ist überzeugt davon: „Im öffentlichen Raum tritt Kunst in eine außergewöhnliche Interaktion mit den Betrachtenden.“ Künstlerin und Initiatorin des Projekts Yvonne Salzmann hat zuvor schon einige Projekte in Parkanlagen durchgeführt und besonders heutzutage erscheint es für sie als „das Naheliegendste“.
Spaziergang mit Kunsterlebnis
Die ausgestellte Kunst kann ohne große Hemmschwelle bei einem Spaziergang erlebt werden. „Es muss nicht immer hochkomplex und besonders sein. Oftmals sind die einfachen Dinge die besten. Das ist jedenfalls meine Erfahrung.“ findet Yvonne Salzmann. Zudem spielen gängige Zugangsbedingungen wie Eintritt und Öffnungszeiten für die Ausstellungsorte der Park Side Gallery keine Rolle. Die Kunst wird so für jeden und jederzeit erfahrbar. Yvonne Salzmann sieht darin einen vielversprechenden Ansatz auch Personen, die sonst eher keine Galeriegänger oder Museumsbesucher sind, spielerisch an die Kunst heranzuführen.
Neue Potentiale für die Ausstellungswelt auch nach der Krise
Die Park Side Gallery bietet neben einer willkommenen Ablenkung von der aktuellen Lage auch viele neue Möglichkeiten und Herangehensweisen im Umgang mit der Kunst und ihrer Vermittlung. Susanne Hesch wünscht sich etwa, „dass die Krise nicht nur überwunden wird, sondern dass wir mit neuen Erkenntnissen daraus hervorgehen und Dinge besser machen.“ Dabei interessieren die Künstlerin insbesondere Kooperationen in der künstlerischen Arbeit und Projekte im öffentlichen Raum. Für Elisabeth Vorderwülbecke, Rittergut Lucklum, erfüllt das Park Side Gallery-Projekt genau das: „Kunst wird sichtbar und auf die hiesige Kulturszene aufmerksam gemacht.“ Auch Mertens sieht in der Park Side Gallery einen potentiellen Startschuss für weitere regional übergreifende Kunstprojekte.
Kunst als Stütze in schwierigen Zeiten
Künstlerin Franziska Rust empfindet die gemeinsame Auseinandersetzung über die Kunst aber vor allem auch als Stütze in schwierigen Zeiten, wie den aktuellen. Dafür muss man ihrer Meinung nach nicht unbedingt selbst Künstlerin sein, aber man müsse eben die Gelegenheit haben, an ihr teilzunehmen. Diese Möglichkeit bietet die Park Side Gallery noch bis Ende Oktober 2021. Aktuelle Informationen zu den Künstlerinnen und den Ausstellungsorten der Park Side Gallery sind bei Instagram unter www.instagram.com/parksidegallery.2021 sowie auf der Website www.parksidegallery2021.de zu finden.
Foto: Veranstalter