Holzminden (red). Allen Einschränkungen zum Trotz und unter deutlich anderen Bedingungen als gewohnt findet vom 17. – 19. September im alten Bahnhof in Holzminden das 31. Jazz-Festival statt. Das „Gandersheimer Jazz Quintett“ beginnt am Freitag ab 19 Uhr das Programm, bevor ab 21 Uhr das „Jan Luley Trio“ die Bühne betritt. Der Samstag beginnt um 19 Uhr mit dem Duo „BlueMood“, danach folgt um 21 Uhr die „Swing Division“. Wie alle Jahre gibt es am Sonntag ab 11 Uhr einen Jazz-Frühschoppen, diesmal mit dem „Boogie Piano“ von Dirk Rauffeisen.
Das „Gandersheimer Jazz Quintett“ besteht seit 2017 und spielt zum einen Songs aus dem "Great American Songbook", also zu Jazzstandards gewordene Hits der 30er Jahre, und zum anderen Lieblingsstücke aus der Bebob-Ära eines Charlie Parker und Dizzy Gillespie. Das Quintett bringt mit dieser Mischung aus eingängigen Melodien und fetzigen Bebop-Themen, aus federleichtem Bossa nova und jagenden Swing-Rhythmen ein abwechslungsreiches Konzertprogramm auf die Bühne. Die Besetzung besteht aus Saxophon, Gitarre, Piano, Bass und Schlagzeug.
Brenda Boykin gehört zu den bemerkenswertesten Jazz-Sängerinnen unserer Zeit - mit Swing und einer gehörigen Portion Blues, mit Energie und einer sehr individuellen Stimme und enormer Ausstrahlung. Ihr Improvisationsdrang, ihre Lust neu zu interpretieren, spontan die Songs auf der Bühne zu verändern, machen Brenda und ihren Pianisten Jan Luley, zu einem Act von Weltklasse. - Das aktuelle Programm „See Ya Later” entführt auf eine groovige Zeitreise mit feinstem akustischem Jazz zwischen New Orleans, Memphis und New York. Jan Luley agiert virtuos swingend und groovend, setzt gospelige Akzente ebenso wie modernere Klangfarben und bietet Brenda viel Raum für spontane Interaktivität. Der Saxophonist und Klarinettist Thomas L’Etienne ist virtuoser Spezialist für mitreißenden Swing und Blues, aber auch für kreolische und südamerikanische Musik. Der Hamburger Musiker mit französischen Wurzeln lebte lange Zeit in New Orleans und verbringt regelmäßig einen Teil des Jahres in Rio, wenn er nicht gerade auf internationalen Tourneen ist. Das Duo „BlueMood“ führt unter dem Motto „more than piano“ auf eine musikalische Reise ins gefühlvolle Blau, bringt Klänge, die vertraut erscheinen, doch in neuer Weise überraschen. Roland Weller (Piano und Gesang) und Stefan Neumann (Gitarre und Gesang) lassen sich so recht keinem Genre zuordnen, stellen eigene Kompositionen den Interpretationen von traditionellem Blues, Jazz und Rock gegenüber und erinnern gern an die Großen des Jazz-Pianos wie etwa Tom Waits und Joe Cocker.
Die Formation „Swing Division“ um den in Holzminden bestens bekannten Pianisten Dirk Rauffeisen verdankt ihren ganz charakteristischen Sound der Kombination von Trompete und Flöte bei den Bläsern. Im Mittelpunkt des Programms stehen Jazzstandards, die in eigenen Arrangements daherkommen. Für Abwechslung sorgen Swing-Titel und lateinamerikanische Rhythmen. - Stefanie Wagner studierte klassische Flöte und Jazz-Querflöte, ihr hohes technisches Niveau überzeugt auf Anhieb. Sie trat auf diversen Tourneen unter anderem mit den „Söhnen Mannheims“ auf. – Der grandiose Trompeter Colin Dawson, der erst kürzlich zusammen mit Chris Hopkins hier zu hören war, spielte bereits Ende der 70er zusammen mit Sammy Rimington, ab 1988 dann mit der Allotria Jazzband. – Der Kontrabassist Götz Ömmert konnte eigentlich nur zum Jazz finden, er kommt aus einem sehr musikalischen Elternhaus. Bereits sein Vater war in den 50er Jahren Jazzpianist. – Gregor Beck versuchte sich in der Jugend zuerst als Gitarrist mit Country & Western und in einer Rockband, bevor er mit dem Schlagzeug sein eigentliches Instrument fand. Drive und spektakuläre Technik, eine gute Portion Swing und Einfühlungsvermögen machen ihn zum idealen Motor der Band. Wenn Dirk Rauffeisen sich am Samstag in erster Linie dem Swing widmet, so tritt er am Sonntag beim Jazz-Frühschoppen als Solist mit Boogieklängen auf. Er ist seit Jahren gern und oft gesehener Gast im Club, ist langjähriges Mitglied. Also gilt am Sonntag unter seiner Leitung für alle das Motto „Let’s boogie!“.
Die Kasse im Jazz-Club Holzminden Bahnhofstr. 41 ist jeweils eine halbe Stunde vor Konzertbeginn geöffnet. - Die Veranstaltungen sind als „Open Air“ Konzerte geplant, bei widriger Witterung wird in den Clubraum ausgewichen, dann aber mit weniger Gästen als draußen. Die zum Veranstaltungstermin geltenden Hygienebedingungen sind einzuhalten und wie bislang haben nur vollständig geimpfte, genesene oder negativ getestete Personen Zutritt (bitte Nachweis mitbringen). Der Vorstand des Clubs freut sich über die Förderung der Veranstaltung durch die Stadt Holzminden, die Kulturstiftung des Landkreises Holzminden und das Programm „Neustart Kultur“ der Initiative Musik gGmbH.