Landkreis Holzminden (lbr). „Es braucht viele Hände und Herzen und es braucht professionelle Herangehensweise und eine adäquate Ausstattung der Gleichstellungsbeauftragten“, appelliert Sigrun Brünig, Gleichstellungsbeauftragte im Landkreis Holzminden. Seit nun 25 Jahren gibt es das Gleichstellungsbüro im Landkreis Holzminden und dieses Jubiläum wurde im Innenhofes des Schlosses Bevern am vergangenen Freitag gebührend gefeiert. Zu Gast waren die Frauenbeauftragten aus den Samtgemeinden, Kolleg:innen des Landkreises, Mitglieder aus der Politik, Weggefährt:innen und Kooperationspartner:innen des letzten viertel Jahrzehntes. Ebenfalls vor Ort neben Landrat Michael Schünemann, waren Ulrike Westphal vom niedersächsischen Ministerium für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung sowie Almut von Woedtke als von der Vernetzungsstelle.
Sigrun Brünig gab einen Rückblick auf die vergangenen 25 Jahre Gleichstellung im Landkreis Holzminden. Seit 17 Jahren hat sie den Posten der Gleichstellungsbeauftragten inne. Ihre Vorgängerin war Petra Broistedt, die derzeit für das Amt der Oberbürgermeisterin in Göttingen kandidiert und deshalb nicht anwesend sein konnte. „Anfang der 2000er-Jahre gab es die erste ganz große Landkreisübergreifende und sogar Länderübergreifende Zusammenarbeit in der Gemeinschaftsinitiative Equal“, beginnt Brünig ihren Rückblick. Das Projekt von Petra Broistedt sorgte für den Ausbau von Betreuungsplätzen und die Vermittlung von Tagespflegepersonen. „Diese gute Zusammenarbeit mit den Landkreisen auf der Weserschiene ist bis heute einfach grandios!“, lobt die Gleichstellungsbeauftragte und berichtet von der Koordinierungsstelle Frau und Wirtschaft sowie von den Beratungs- und Interventionsstellen bei häuslicher Gewalt.
Sie berichtete von den Frauenmessen in Holzminden, den Mentoring-Programmen des Landes, um Frauen für die Kommunalpolitik zu gewinnen, über Brustkrebsvorsorge bei den Landfrauen und den übergreifenden Arbeitskreis Schwangerschaft. Ebenfalls bedankte sich Brünig bei der HAWK und den örtlichen Schulen für die Zusammenarbeit zum Thema gendergerechte Berufswahlorientierung. „Ein weiteres Highlight in der Gleichstellungsarbeit war die Gründung der ersten überbetrieblichen Kita im Landkreis Holzminden“, berichtet sie von der Kita „Grashüpfer“.
Noch immer ein Dauerbrenner-Thema im Gleichstellungsbüro: Gewalt gegen Frauen. „Und auch hier können wir nach 25 Jahren unermüdlichen Einsatzes vorweisen die Beratungsstellen beim Kinderschutzbund Biss und Befem, die Einrichtung des Verhaltenstrainings für Täter beim Verein Aktive Hilfe, die Teilnahme des evangelischen Krankenhauses am Netzwerk ProBeweis, die Unterzeichnung der Verpflichtungserklärung gegen häusliche Gewalt aller HVBs, die Kampagne an den weiterführenden Schulen mit Unterrichtseinheiten für Jugendliche, die Fachtagung im Energie-Campus zu den Folgen häuslicher Gewalt, die zahllosen Aktionen zum Gewalt-Aktionstag und jetzt die Einrichtung eines Frauenhauses im Landkreis Holzminden“, berichtet Sigrun Brünig und ergänzt: „Eine große Herausforderung, die wir nur gemeinsam realisieren können und ich freue mich, dass ich hier die große Unterstützung der Verwaltungsleitung, der Politik und meinen Mitstreiter*innen von der Wernecke Stiftung und der Stadt Holzminden habe.“ Abschließend berichtet sie vom frauenORT Paula Tobias in Bevern.
Sigrun Brünig führte durch den Abend. Neben herzlichen Worten gab es für die Gäste auch eine warme Suppe und Getränke. Die Highlights des Jubiläums bildeten die Kabarettistin Andrea Volk und die Illumination an der Wand des Innenhofes über das Leben von Paula Tobias. „Ihnen allen sage ich: Danke für alles Bisherige und Freude auf das, was da noch kommt. Bitte bleiben Sie an meiner Seite!“, verabschiedete sich Brünig für diesen Abend.
Fotos: lbr