Cookie-Einstellungen

Wir verwenden Cookies, um Ihnen ein optimales Webseiten-Erlebnis zu bieten. Dazu zählen Cookies, die für den Betrieb der Seite und für die Steuerung unserer kommerziellen Unternehmensziele notwendig sind, sowie solche, die lediglich zu anonymen Statistikzwecken, für Komforteinstellungen oder zur Anzeige personalisierter Inhalte genutzt werden. Sie können selbst entscheiden, welche Kategorien Sie zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass auf Basis Ihrer Einstellungen womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen. Weitere Informationen finden Sie in unseren Datenschutzhinweisen.

Essenziell

Diese Cookies sind für den Betrieb der Seite unbedingt notwendig und ermöglichen beispielsweise sicherheitsrelevante Funktionalitäten.

Statistik

Um unser Angebot und unsere Webseite weiter zu verbessern, erfassen wir anonymisierte Daten für Statistiken und Analysen. Mithilfe dieser Cookies können wir beispielsweise die Besucherzahlen und den Effekt bestimmter Seiten unseres Web-Auftritts ermitteln und unsere Inhalte optimieren.

Komfort

Wir nutzen diese Cookies, um Ihnen die Bedienung der Seite zu erleichtern.

Dienstag, 26. November 2024 Mediadaten
Anzeige
Anzeige

Weserbergland (red). Sie sind klein, haben acht Beine und bringen erwachsene Menschen dazu, auf Stühle zu springen. Wenn sie hervorgekrabbelt kommen, gibt es oft Schreie, und zwar keine Freudenschreie. Die Rede ist von Spinnen. Seit Anfang September ist die alljährige Spinnensaison wieder eröffnet. Daher trägt dieser Monat auch den Beinamen Spinnenmonat. Die Tage werden kürzer und draußen wird es kälter, feuchter und ungemütlicher. Der Sommer verabschiedet sich und es wird die Jahreszeit eingeläutet, in der wir uns zunehmend in unsere schön beheizten Häuser flüchtigen. 

„Und das tun eben nicht nur wir gerne, sondern auch die meist unliebsamen Achtbeiner, die sich zu dieser Zeit auf Partnersuche begeben und es auch lieber warm haben“ sagt Britta Raabe von der NABU Regionalgeschäftsstelle Weserbergland, die zur Zeit viele Anrufe wegen der ungeliebten Untermieter bekommt. Eine Vertreterin, die des Öfteren in Winkeln von Badezimmer und anderen Räumen angetroffen wird, ist beispielsweise die Zitterspinne. Diese ähnelt zwar, ist jedoch nicht zu verwechseln mit Weberknechten beziehungsweise Langbeinen, wie deren geläufigere Bezeichnung lautet. Auch die etwas weniger filigrane und relativ große und dunkle und dadurch umso gefürchtetere Winkelspinne nutzt unsere beheizten Innenräume gerne als Winterquartier. Noch ein wenig korpulenter ist die Kreuzspinne, die vor allem abends im Garten beim Abhängen in ihrem Netz beobachtet werden kann. Wenn diese im Haus auftaucht, hat sie sich vermutlich verirrt.

Ihren oft eher schlechten Ruf haben die kleinen und bei uns in Deutschland ausschließlich harmlosen Tiere gar nicht verdient. Als Fleischfresser befreien Spinnen unsere Wohnungen und Häuser von lästigen Insekten wie Stechmücken und haben auch in der Außenwelt eine wichtige Funktion als Regulatoren der Insektenfauna. Ohne sie würden deren Bestände explosionsartig in die Höhe schießen. Daher rufen Naturschützer dazu auf, Spinnen nicht in den Staubsaugerbeutel, sondern möglichst heil und unversehrt zurück nach draußen zu befördern. Arachniden sind, wie im Fall der Kreuzspinne, teilweise auch gar nicht an das Leben in unseren Wohnungen und Häusern angepasst. Einigen Arten wird die Heizungsluft zum Verhängnis und sie trocknen schlicht und einfach aus. 

„Spinnen daran zu hindern, ins Haus kommen, ist unmöglich“ lacht Raabe. Eine tier- und naturschutzfreundliche Entfernung dagegen ist aber ganz und gar nicht unmöglich. Wer sich nicht mit bloßen Händen oder mit einem Glas und einem Blatt Papier behelfen möchte, kann unter anderem im Online-Shop „Vivara“ einen ausgeklügelten Spinnenfänger erwerben. Dabei handelt es sich um eine an einem wahlweise kurzen oder für einen möglichst großen Abstand längeren Stiel befestigte Schale. Diese kann, sobald die Tiere in der Falle sitzen, für einen sicheren Transport vor die Haustür mit einer Drehscheibe verschlossen werden. „Im Garten kann man den Achtbeinern“, wie Britta Raabe, Leiterin der NABU Regionalgeschäftsstelle Weserbergland, zu berichten weiß, „mit kleinen Steinhaufen, Holzstapeln oder stehengelassenen verblühten Stauden ideale Lebensräume und einen Ersatz zu den eigenen vier Wänden bieten. Diese Refugien werden immer wichtiger, da in der Landwirtschaft eingesetzten Insektizide auch Spinnen eliminieren, die dann wiederum in der natürlichen Schädlingsbekämpfung fehlen.“ 

Da die kleinen, haarigen Besucher meist im Versteckten und des Nachts walten, wissen die meisten gar nicht allzu viel über die eigentlich faszinierenden Tiere und ihre Lebensweise. Doch bei einem genaueren Blick wird deutlich, dass Spinnen durchaus faszinierend sind und nicht umsonst einen Superhelden inspiriert haben. Anders als vielleicht vermutet, hängen nicht alle Spinnen am seidenen Faden. Zum einen gibt es einen geschlechterspezifischen Unterschied: Netze werden als Insektenfallen und Kokons überwiegend von Weibchen gesponnen. Die Fäden stammen aus den Spinndrüsen am Hinterleib und können in ihrer Zusammensetzung je nach Verwendungszweck von der Spinne variiert werden. 

Netz ist außerdem nicht gleich Netz. Es gibt verschiedene Baustile. Einige Arachniden bevorzugen Trichternetze, andere Röhrennetze und wieder andere Baldachinnetze. Die uns aus unseren Gärten bekannteste Variante dürfte das Radspinnennetz aus konzentrischen Kreisen mit einigen Querfäden sein. Männchen können die ausgeklügelten, seidigen Geflechte zwar auch produzieren, sind aber in der Regel weniger sesshaft und machen von dieser Fähigkeit daher seltener Gebrauch. Zum anderen gibt es unter den insgesamt um die 1.000 verschiedenen, in Deutschland vorkommenden Spinnenarten unterschiedliche Jagdstrategien, von denen der Netzbau nur eine darstellt. Andere Methoden sind die Lauerjagd, bei der die Achtbeiner in einem Versteck warten und hervorschnellen, wenn dieses von Beute passiert wird. Einige Arten, etwa welche, die auf Blüten lauern, können dabei sogar ihre Farbe der Umgebung anpassen. Neben diesen beiden Gruppen gibt es auch noch die Athleten unter den Spinnen: Die Spring- und die Laufspinnen. Springspinnen streifen umher und halten mit ihren besonders großen Augen Ausschau nach Beutetieren, denen sie dann, wie der Name schon vermuten lässt, mit einem Todessprung den Garaus machen. Laufspinnen laufen einfach so lange ungerichtet umher, bis sie auf ein Zielobjekt stoßen. Daher haben diese Spinnen, meist Wolfspinnen, besonders gut trainierte Beine. Die von Menschen meist als abstoßend und ekelerregend empfundene Beinbehaarung der Spinnentiere hat übrigens aus unserer Sicht ungewöhnliche Funktionen: Sie dient über Verbindungen zu Sinnes- und Nervenzellen zum Hören, Riechen und Fühlen und außerdem zum Klettern und als Webhilfe. 

Wer gerne mehr über die Welt der Spinnen erfahren möchte, findet viele weitere spannende Infos rund um ihre Biologie, Ökologie und Geschichte in der NABU-Spinnenbroschüre. Erhältlich ist diese für 3,50 € in der NABU Regionalgeschäftsstelle Weserbergland, Bergamtstraße 12, 31683 Obernkirchen (Tel.: 05724 /3994118) oder gegen einen Aufpreis von 1,55 € auf dem Versandweg.

Anzeige
Anzeige
commercial-eckfeld https://commercial.meine-onlinezeitung.de/images/Holzminden/Eckfeld/Schwager_NEU_Eckfeld_01_2023.jpg#joomlaImage://local-images/Holzminden/Eckfeld/Schwager_NEU_Eckfeld_01_2023.jpg?width=295&height=255