Landkreis Holzminden (red). Wenn es um Fragen der Mülltrennung oder um eine größere Tonne geht, führt im Landkreis Holzminden kaum ein Weg an ihm vorbei. Seit Ende der 90er Jahre ist Johannes Antpöhler in der Abfallwirtschaft Holzminden eine Institution. Er berät, hört sich Beschwerden an oder wirbt für den bewussten Umgang mit allem, was wegkann. Jetzt hat der 60-Jährige sein 25-jähriges Dienstjubiläum gefeiert. Landrat Michael Schünemann dankte dem AWH-Urgestein für seine langjährige Tätigkeit und gratulierte zusammen mit der Personalstelle und dem Personalrat zum Jubiläum.
Dass das, was und wie andere Menschen etwas wegwerfen, zum zentralen Thema seines Arbeitslebens werden würde, hatte sich der gebürtige Bremer wohl am Anfang seiner Berufskarriere kaum vorstellen können. In Göttingen studierte Johannes Antpöhler Geographie und Botanik, nachdem er seinen Zivildienst als Krankenpfleger in einem Diakonissen-Krankenhaus abgeleistet hatte. Auch während des Studiums ließ ihn das soziale Engagement nicht ganz los. Drei Jahre lang jobbte er nebenbei auch noch auf einer Pflegestation in einem Göttinger Altenzentrum. Doch nach einer kurzen Orientierungsphase nach dem Studium ließ er sich dann zum Abfallwirtschaftsberater im Sehnder Büro für Umweltpädagogik umschulen. Das Wertstoffrecycling, vor allem aber auch die Idee, Bioabfall vom restlichen Müll mithilfe einer eigenen Tonne zu trennen, steckte zu damals noch in den Kinderschuhen. Für den auch ökologisch schon früh engagierten Antpöhler deshalb eine sinnvolle und wichtige Perspektive, sich beruflich weiterzuentwickeln. Während er die Einführungsphasen solcher Tonnen in Hannover Mitte der 90er Jahre begleitete, lernte er darüber auch seine spätere Frau kennen.
Seit 1998 ist Johannes Antpöhler bei der Abfallwirtschaft des Landkreises Holzminden und kümmert sich dort um die Beratung und die Öffentlichkeitsarbeit. Eine Arbeit, die ihn sichtlich ausfüllt. Tatsächlich ist ihm der Kontakt mit den Kunden am wichtigsten geblieben. Er setze sich sehr gern mit den Problemen der Anrufenden auseinander, auch wenn sich das eine oder andere Gespräch anfangs vielleicht auch einmal ein wenig schwierig gestalte. „Wenn es mir gelingt, auf denjenigen richtig einzugehen und ihn dann am Ende runterzupegeln, dann ist das ein schöner Erfolg für mich“, sagt er. Grundsätzlich seien die meisten Kunden mit der AWH als Dienstleister in Sachen Entsorgung sehr zufrieden. Einige Dinge jedoch seien aufgrund der Komplexität, die hinter dem Prinzip der Kreislaufwirtschaft steckten und bestimmte Reglementierungen notwendig machten, nicht immer einfach zu begreifen. Mit Geduld und der entsprechenden Fachkenntnis ließen sich aber die meisten Kunden schließlich überzeugen.
Foto: Drews/Landkreis Holzminden