Holzminden (r). Zum Ende der Freiluftsaison genießen die Holzmindener Bogenschützen noch einmal während des Nachtschießens ihr Freigelände. Dazu trafen sich dieses Jahr die Aktiven mit ihren Familien zu einem Grillen, bei dem alle gemeinsam auf die einsetzende Dunkelheit warteten. Sobald das Vereinsgelände in tiefes Schwarz getaucht war, begaben sich die Bogensportler an die Schießlinie, die durch einen Lichtschlauch markiert war. Das Ziel in 18 Metern Entfernung war mit Fackeln beleuchtet, so dass die Umrisse der Zielscheiben schemenhaft zu erkennen waren. Geschossen wurden von jedem Teilnehmer 18 Pfeile, von denen so mancher das Ziel verfehlte und in der Nacht verschwand.
Mit der Dunkelheit fiel die Temperatur auf dem Gelände unter 10°C, was die Finger der Zughand schnell kalt und steif werden ließ. Dieses erschwerte zusätzlich das exakte Lösen der Pfeile. Ohne Probleme meisterte Christian Achilles diese Handicaps bei seinem ersten vereinsinternen Wettkampf. Ihm gelang es 118 Ring zu s ammeln, womit er sich den ersten Platz bei den Herren sicherte. "Sein Schussbild hätte bei Tageslicht nicht besser sein können", war demzufolge auch der Kommentar seiner Vereinskollegen Milan Staici und Michael Raimer, die ihm auf die Plätze zwei und drei folgten. Bei den Damen kämpften Erica Staici und Ellen Gruber in diesem Nacht-Duell um die vorderen Plätze.
Da die Ergebnisse verdeckt von der Wettkampfleiterin Kathrin Schwannecke-Schreiber notiert wurden, blieb die Spannung der Platzierung bis zur Siegerehrung. Hier konnte Ellen Gruber die Urkunde für den goldenen Rang überreicht werden. Sie hatte es geschafft 129 Ring zu erzielen, was das höchste Tagesergebnis aller Recurve-Schützen war. Erica Staici wurde mit Silber geehrt. Die Compound-Schützen starteten in einer eigenen Klasse. Hier brachte sich Sebastian Schreiber vor Andreas Winkelhahn auf den obersten Podestplatz. Mit vielen Treffern im Gold konnte er insgesamt 150 Ring sammeln, was zugleich der größte Tageswert aller Compound-Schützen war. Bei den Compound-Damen stellte sich Marion Winkelhahn ihrem ersten Bogen-Wettkampf, den sie mit stolzen 111 Ring und dem ersten Platz abschloss. Ebenfalls zum ersten Mal auf einem Bogen-Turnier am Start war ihre Tochter Emma Winkelhahn. Tapfer trotzte sie Kälte und Dunkelheit, wofür sie während der Siegerehrung mit dem vordersten Platz in der Schülerklasse ausgezeichnet wurde.
Mit diesem nächtlichen Erlebnis beendeten die Bogenschützen ihre Freiluftsaison. Nach den Herbstferien treffen sie sich wieder zum Training in der Turnhalle der Berufsbildenden Schule.
Foto: E. Gruber