Holzminden (red). Der lokale Bundestagsabgeordnete Helge Limburg, auch stellvertretender Fraktionsvorsitzender seiner Partei Bündnis 90/Die Grünen, hat jetzt Stiebel Eltron in Holzminden besucht. „Die Energie- und speziell die Wärmewende sind zentrale Themen unserer Politik“, so Helge Limburg, „da ist es nur folgerichtig, dass ich einen der größten Akteure im Heizungsbereich, der auch noch in meinem Wahlkreis seinen Hauptstandort hat, besuche und wir im Austausch bleiben – erst recht angesichts der aktuell schwierigen Situation.“
Genau auf diese Situation ging Dr. Hendrik Ehrhardt, Leiter der Abteilung Public Affairs beim Holzmindener Heiztechnikunternehmen, zu Beginn des Gesprächs näher ein. „Die Marktzahlen bewegen sich leider immer noch auf einem extrem niedrigen Niveau. Allein in Deutschland ist in den ersten sieben Monaten dieses Jahres ein Rückgang des Wärmepumpenabsatzes um 54 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zu verzeichnen. Da die Zahlen in nahezu allen anderen europäischen Ländern ähnlich aussehen, mussten und müssen wir leider auch einschneidende Maßnahmen zur Kostensenkung ergreifen.“ Dennoch sei man sich sicher, dass der Markt auf lange Sicht wieder anziehen werde: „Die Wärmepumpe wird überall da, wo geheizt werden muss, zum dominierenden Wärmeerzeuger werden. Leider dauert die aktuelle Marktschwäche jedoch deutlich länger als prognostiziert.“
Ein Grund für die derzeitige Zurückhaltung deutscher Hausbesitzer in Sachen Heizungstausch sei die immer noch herrschende Verunsicherung vieler Hausbesitzer, auf welches Heizsystem man sich jetzt festlegen solle. „Die zahlreichen Diskussionen um das Gebäudeenergiegesetz, landläufig gerne als Heizungsgesetz betitelt, haben sicher einen gehörigen Teil dazu beigetragen, ebenso die Tatsache, dass die neue Förderung erst später kommuniziert wurde“, so Hendrik Ehrhardt. „Dabei ist diese Förderung jetzt wirklich gut – bis zu 70 Prozent der Kosten für die Umstellung werden vom Staat übernommen.“ Auf die Frage von Helge Limburg, der beim Besuch bei Stiebel Eltron von seinem lokalen Parteikollegen und Kreistagsabgeordneten Gerd Henke begleitet wurde, welche Wünsche das Unternehmen an die Politik habe, antwortete Ehrhardt: „Wichtig wäre, dass alle Beteiligten, auch Politiker, immer wieder klarmachen, dass die Entscheidung für eine Wärmepumpe jetzt die richtige Entscheidung ist. Es ist weder notwendig, auf die kommunale Wärmeplanung zu warten, noch ratsam: Die Wärmepumpe wird im Gesetz ausdrücklich als eine Erfüllungsoption aller Anforderungen genannt, und sie rechnet sich schon mit heutigen Energiepreisen.“ Das zeige eine aktuelle Analyse des Verbrauchsportals Verivox. „Vor dem Hintergrund, dass Öl und Gas in den kommenden Jahren aus verschiedenen Gründen immer teurer werden, spricht auch wirtschaftlich alles für den Wechsel auf die Wärmepumpe.“
Zum Abschluss stellte der Bundestagsabgeordnete fest: „Trotz seiner zentralen Rolle für den Klimaschutz und die Unabhängigkeit bei der Wärmeversorgung wird der Energieträger Strom mit hohen Steuern und Umlagen belastet. Dies verhindert einen echten Wettbewerb der Klimaschutzoptionen. Ein echtes level-playing-field zwischen Strom und anderen Energieträgern wird durch die derzeitige Systematik bei den staatlichen Preisbestandteilen Steuern, Abgaben und Umlagen sowie fehlende Anreizsignale etwa für die Einbindung von Wärmepumpen in ein intelligentes Energiesystem mit einem Zusammenspiel aus fluktuierender Erzeugung und flexiblem Verbrauch verhindert.“
Fotos: Stiebel Eltron