Hofheim-Wallau/Hannover (r). Im Rahmen seiner Nachhaltigkeitsstrategie hat sich IKEA dazu entschieden, auch in Deutschland aktiv in das Thema Kreislaufwirtschaft einzusteigen. Unter dem Motto "Zweite Chance" kauft IKEA ab dem 1. September zunächst in fünf Pilothäusern (Berlin-Lichtenberg, Siegen, Kaarst, Hannover-Expo Park, Würzburg) nach bestimmten Kriterien gebrauchte Möbel zurück. Kunden können diese dann als Gebrauchtmöbel in der Fundgrube kaufen.

"Mit diesem Service wollen wir unsere Kunden dabei unterstützen, dem wachsenden Bedürfnis nach nachhaltigem Konsum nachzukommen. Denn manchmal passt ein eigentlich noch tadelloses Möbelstück einfach nicht mehr in die neue Lebenssituation oder entspricht nicht mehr dem Geschmack", so Armin Michaely, Nachhaltigkeitsmanager bei IKEA Deutschland.

Möbel besonders beliebter Produktgruppen, die in gutem bis einwandfreiem Zustand sind, erhalten so eine zweite Chance, ein Zuhause zu verschönern. IKEA möchte damit zum einen dazu beitragen, die Lebensdauer der Möbelstücke, zu denen viele Klassiker gehören, zu verlängern. Menschen mit kleinem Geldbeutel können zudem nach noch günstigeren Möbeln Ausschau halten.

NABU begrüßt die Initiative von IKEA 

Auch der Naturschutzbund Deutschland e.V. (NABU) setzt sich für eine Stärkung des Gebrauchtmöbel-Marktes ein. "Heute gehen viel zu viele ausrangierte Möbel in die Verbrennung", sagt Leif Miller, Bundesgeschäftsführer des NABU. "Umso wichtiger ist ein funktionierender Gebrauchtwarenmarkt. Er setzt ein klares Zeichen gegen eine Ex-und-hopp-Mentalität und für eine längere Nutzung - davon kann die Umwelt nur profitieren." 

Im Online-Portal wird zunächst ein Preisvorschlag ermittelt

Angelehnt an ein bereits bei IKEA in der Schweiz getestetes Modell, informieren Kunden sich im Vorfeld zunächst auf dem Portal www.IKEA.de/ZweiteChance, ob ihr Möbelstück für einen Rückkauf in Frage kommt. Das Online-Portal fragt bestimmte Kriterien ab. So wird auf Grundlage der Angaben des Kunden automatisch ein unverbindlicher Preisvorschlag generiert. Mit diesem Vorschlag kommt der Kunde dann zusammen mit dem aufgebauten Produkt ins Einrichtungshaus an den Rückgabe-Schalter. Entspricht der Zustand des Produkts den online gemachten Angaben, erhält der Kunde eine Guthabenkarte im Wert des Preisvorschlags. Grundsätzlich kommen nur Produkte für den Rückkauf in Frage, die sich in einem einwandfreien bis guten Zustand befinden.

Am Weiterverkauf der gebrauchten Möbel möchte IKEA nichts verdienen. Das Produkt wird in der Fundgrube zum Rückkaufpreis zuzüglich Mehrwertsteuer angeboten.

Anpassung der Rückgabe-Bedingungen für Neuprodukte

In diesem Kontext passt IKEA auch die geltende Rückgabe-Regel an: Konnten Kunden bisher ihr Produkt 365 Tage nach Kauf ohne Rücksicht auf den Zustand und gegen Erstattung des vollen Kaufpreises zurück geben, gilt dies ab Beginn des Geschäftsjahres am 1. September 2018 nur noch für Produkte, die neu und unbenutzt sind. Durch diese Einschränkung soll sichergestellt werden, dass der Ressourceneinsatz, der für ein Produkt notwendig ist, eine höhere Wertschätzung erhält. Wer binnen eines Jahres seine Meinung ändert, kann das Produkt nach wie vor zurückgeben, allerdings nur, wenn es unbenutzt ist. Wurde das Produkt schon benutzt stehen dem Kunden in den teilnehmenden Pilothäusern die Möglichkeiten der "Zweiten Chance" offen.

Text: IKEA Deutschland GmbH & Co. KG / Foto: IKEA Deutschland 2018