Hameln/Holzminden (red). Die Agentur für Arbeit Hameln zieht für den Ausbildungsstellenmarkt im Weserbergland im Corona-Jahr 2020 vorläufig Bilanz: 2.817 junge Menschen meldeten sich vom 01. Oktober 2019 bis zum 30. September 2020 bei den Geschäftsstellen der Agentur für Arbeit Hameln und den Jobcentern in den Landkreisen Hameln-Pyrmont, Holzminden und Schaumburg als Bewerberinnen und Bewerber für eine Ausbildungsstelle. Dies sind 138 weniger als im Vorjahr (-4,7 Prozent). Auch die Zahl der gemeldeten Ausbildungsstellen ging im Vergleich zum vorherigen Berufsberatungsjahr zurück: 2.492 Ausbildungsstellen wurden gemeldet, 103 weniger als im Vorjahreszeitraum (-4,0 Prozent).
176 Ausbildungssuchende waren zum 30. September noch ohne Ausbildungsplatz oder eine andere konkrete Perspektive. Im Vorjahr waren es noch 59 unversorgte Jugendliche. Somit ist ein deutlicher Anstieg derjenigen zu verzeichnen, die bisher vergeblich auf der Suche waren. „Der Ausbildungsmarkt geht 2020 in die Verlängerung. Es gibt mehr unversorgte Bewerberinnen und Bewerber als in den Vorjahren. In den Zahlen spiegelt sich deutlich wider, wie sich die Einschränkungen durch Corona auf den Ausbildungsmarkt auswirken. Ausbildungsaufnahmen verzögern sich, es dauert bedeutend länger, bis Betriebe und Auszubildende zueinander finden“, so Henrik Steen, Vize-Chef der Agentur für Arbeit Hameln. „Die Ausbildungsbereitschaft der Unternehmen im Weserbergland ist aber trotz Pandemie bemerkenswert stabil geblieben, viele suchen auch jetzt noch nach passenden Bewerbern.“
Diese Entwicklung sieht auch Cornelia Kurth, Teamleiterin der Berufsberatung im Landkreis Schaumburg: „Viele Arbeitgeber stehen aktuell in einem starken Spannungsfeld. Einerseits sehen etliche Branchen durch die Folgen von Corona einer unsicheren Zukunft entgegen. Andererseits darf die Ausbildung der Fachkräfte von morgen nicht ins Stocken geraten.“ Sie rät jungen Ausbildungssuchenden: „Gebt die Suche nicht auf. Wenn es im Wunschberuf nicht klappt, gibt es häufig Alternativen, die ebenso attraktiv sind.“
Dies bekräftigt auch Jens Auberg, Teamleiter der Berufsberatung für die Landkreise Holzminden und Hameln-Pyrmont: „Wir arbeiten in der Berufsberatung weiterhin intensiv mit den jungen Menschen. Wir schauen aber nicht nur nach Stellen, sondern unterstützen auch - zum Beispiel durch ausbildungsbegleitende Hilfen oder ein gefördertes Langzeitpraktikum, damit der Übergang in eine Ausbildung besser klappt.“