Hannover (red). Im März 2023 sank die Nachfrage nach niedersächsischen Industriegütern, verglichen zum Vorjahresmonat. Wie das Landesamt für Statistik Niedersachsen (LSN) mitteilt, verringerten sich die Bestellungen von Industriegütern aus niedersächsischer Produktion preisbereinigt um 15% im Vergleich zum März 2022. Die Inlandsorders gingen dabei um 11% zurück, die Bestellungen aus dem Ausland nahmen gegenüber dem Vorjahresmonat um 19% ab. Die Nachfrage nach Investitionsgütern verzeichnete ein Minus von 15%, die Nachfrage nach Vorleistungsgütern verminderte sich um 14%.
Bei den umsatzstärksten niedersächsischen Industriebranchen entwickelten sich die Orders unter Einfluss des Ukraine-Krieges, von Lieferkettenstörungen sowie der anhaltend hohen Inflation wie folgt: Im Vergleich zum März 2022 verringerte sich die Nachfrage beim Maschinenbau (-41%), beim Sonstigen Fahrzeugbau (-36%), bei der Herstellung von chemischen Erzeugnissen (-35%), bei der Metallerzeugung und -bearbeitung (-34%) sowie bei der Herstellung von Metallerzeugnissen (-30%). Ein Plus gegenüber dem Vorjahresmonat wurde bei der Herstellung von elektrischen Ausrüstungen (39%) sowie bei der Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen (3%) erzielt.
Gegenüber dem Vormonat (Februar 2023) ist die Nachfrage nach Industriegütern insgesamt um 1% gesunken. Die inländischen Bestellungen erhöhten sich im März 2023 um 6% gegenüber dem Vormonat, die ausländischen Bestellungen nahmen um 7% ab. Die Bestellungen von Vorleistungsgütern erhöhten sich preisbereinigt um 17%, während die Nachfrage nach Investitionsgütern um 9% zurückging.
Methodische Hinweise:
Ab Januar 2022 werden die Auftragseingänge preisbereinigt veröffentlicht. Grundlage der Indexberechnung ist die Wertsumme für die in einem Berichtsmonat festakzeptierten Aufträge. Diese werden nach den Absatzrichtungen Inland und Ausland unterschieden. Diese Wertsumme wird zu dem entsprechenden Ergebnis für den Monatsdurchschnitt im Basisjahr in Beziehung gesetzt und bildet den Wertindex für einen Wirtschaftszweig. Zur Berechnung des hier genutzten Volumenindex wird noch eine Deflationierung mit den Erzeugerpreisindizes bzw. den Ausfuhrpreisindizes zur Preisbereinigung vorgenommen.
Vorleistungsgüter: Produktionsgüter, die überwiegend für Unternehmen bestimmt sind und dort im Produktionsprozess verbraucht, verarbeitet oder umgewandelt werden. Dazu zählen zum Beispiel Metalle, Holz, chemische Grundstoffe, Gummi- und Kunststoffwaren, Papier und Karton sowie elektronische Bauelemente.
Investitionsgüter: Langlebige Produktionsgüter (z. B. Maschinen für die Güterproduktion, Kraftwagen).