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Samstag, 23. November 2024 Mediadaten
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Stadtoldendorf (red). Für Kindergartenkinder und ihre Eltern war die Corona-Pandemie keine einfache Zeit. Das gilt umso mehr für Kinder, die geistig/seelisch, körperlich oder auch sprachlich eingeschränkt sind. Die Kreisvereinigung der Lebenshilfe Holzminden e.V. betreibt drei heilpädagogische Kindergärten, einen Sprachheilkindergarten und eine integrative Krippengruppe. Landtagsabgeordnete Sabine Tippelt (SPD) besuchte nun gemeinsam mit Horst Maiwald die Geschäftsstelle der Lebenshilfe in Stadtoldendorf, um sich mit der Geschäftsführung Carina Stegemann und Tonia Behrendt über die aktuelle Situation in den Kindergärten auszutauschen. „Der Förderbedarf der Kinder ist im Zuge der Pandemie stark gestiegen, gerade im Bereich der Sprachförderung und der sozial/ emotionalen Entwicklung“, erläutert Carina Stegemann. Neben den Folgen der Pandemie für die Kinder sei die Personalknappheit die zentrale Herausforderung in den Kindergärten. Teilweise mussten zwecks Verringerung des Personalaufwands Betreuungszeiten geändert oder Gruppen mit weniger Kindern besetzt werden. „Wir haben leider fast im gesamten Betreuungsbereich solche Personalprobleme. Daher müssen wir uns weiterhin dafür einsetzen, dass Berufe wie Erzieher*in oder Heilerziehungspfleger*in attraktiver werden, auch was die Ausbildungsbedingungen betrifft“, betont die Landtagsabgeordnete Sabine Tippelt.

Allerdings ist der Personalmangel in heilpädagogischen Kindergärten und in Sprachheil-Kindergärten nicht so drastisch wie in anderen Tagesstätten. Im August kann sich die Lebenshilfe über zwei neue Auszubildende freuen. Neben Personalmangel wirkt sich auch der kommunale Geldmangel auf die Förderung von Kindern aus. Es kommt vor, dass Kinder, die Frühförderung als Teil der Eingliederungshilfe benötigten, lediglich Logopädie, Ergo-/- oder Physiotherapie auf Rezept erhalten, obwohl der Ansatzpunkt ein ganz anderer wäre, und zwar der im häuslichen Umfeld. Im Gespräch betont Carina Stegemann, dass die Förderung im Falle von vorhandenen Mitteln noch früher beginnen müsste: „Eigentlich müssten wir schon bei der Geburt anfangen und so präventive Arbeit leisten“, so die pädagogische Leiterin der Lebenshilfe. Sie verweist auf zahlreiche Kinder, die sozial und emotional mehr Förderung benötigten. Nicht geleistete präventive Förderung muss aktuell dementsprechend später aufgefangen werden, etwa in der Grundschule. „Wenn die Entwicklung erst einmal verzögert ist, ist sie im Nachhinein natürlich umso schwerer aufzuholen“, verdeutlicht Stegemann.

Im Anschluss an das Gespräch konnten Sabine Tippelt und Horst Maiwald noch den heilpädagogischen Kindergarten der „Holzberg-Kids“ in Stadtoldendorf besichtigen. Da die Kinder gerade frühstückten, ergriffen sie die Chance und wählten das unbesetzte Bällebad als Fotomotiv. Für das kommende Jahr hat die Lebenshilfe einen Tag der offenen Tür geplant.

Foto: SPD

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