Holzminden (lbr). Während die Deutsche Bahn derzeit den Bahnhof Holzminden barrierefrei umbaut, hat die Stadt ebenfalls Pläne zur Umgestaltung für den angrenzenden Bahnhofsvorplatz. Baudezernent Ralf Flormann stellte die aktuellen Planungen dazu im Bauausschuss vor.
Derzeit ist der Vorplatz weder barrierefrei noch einladend gestaltet. Das Bahnhofsgebäude steht verschlossen und heruntergekommen da, und Müll sammelt sich an. Eine besondere Herausforderung für die Stadt ist die Eigentumslage, denn sowohl das Bahnhofsgebäude als auch die umliegenden Flächen befinden sich in Privatbesitz. „Wir konnten den Besitzer jedoch ausfindig machen und treffen uns in der nächsten Woche mit ihm vor Ort“, berichtete Flormann.
Mit den geplanten Maßnahmen soll der Bahnhofsvorplatz künftig nicht nur barrierefrei, sondern auch funktionaler und ansprechender gestaltet werden. Für den Busverkehr entstehen Halteplätze, die in Abstimmung mit dem Zweckverband Verkehrsverbund Süd-Niedersachsen so geplant werden, dass auch Gelenkbusse problemlos manövrieren können. Radfahrer sollen künftig auf einer eigenen Trasse sicher und getrennt vom übrigen Verkehr fahren können. Der bestehende „Kiss & Ride“-Bereich bleibt als Kurzzeitparkplatz erhalten und wird sich weiterhin neben dem aktuellen Eingang befinden. Direkt davor sind zusätzlich Taxistände vorgesehen.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Querung der Gleise, für die derzeit eine Anfrage läuft. Rund um die bestehenden Kastanienbäume sollen neue Grünflächen entstehen. Einige dieser Bäume sind jedoch erkrankt und müssen möglicherweise gefällt sowie ersetzt werden. Zusätzlich sind neue Parkplätze für Autos und Fahrräder geplant sowie neue Toiletten und Aufenthaltsmöglichkeiten. Aktuell sind diese vor dem Bahnhofsgebäude vorgesehen, doch idealerweise sollen sie ins Gebäude integriert werden. Flormann zeigte sich optimistisch und betonte, dass diese Aufgabe eine Chance für die Stadt sei: „Städteplanerisch gesehen ist es eine gute Gestaltungsmöglichkeit um die Aufenthaltsqualität zu steigern.“
Die CDU-Fraktion zog daraufhin ihren Antrag für einen Architektenwettbewerb zurück. Alexander Titze von den Grünen lobte die enge Zusammenarbeit mit Flormann und hob hervor, dass alle wichtigen Anregungen in die Planung eingeflossen seien. Auch Susanne Jacke (SPD), Gerd Schläger (UWG) und die Anwesenden Mitglieder der Arbeitsgruppe Bahn aus Holzminden schlossen sich dieser Einschätzung an. Flormann betonte abschließend: „Das ist eine tolle Chance, die Stadt weiterzuentwickeln und diese Aufgabe nehmen wir gerne wahr.“