Landkreis Holzminden (red). Trotz oder vielleicht gerade wegen Corona nehmen die Bürgerinnen und Bürger die Lebensbedingungen in unserer Region offenbar zunehmend positiver wahr. Das jedenfalls signalisiert die jüngste Umfrage im Rahmen des EU-Programms LEADER. In der Befragung aus dem letzten Jahr werden eine hohe Lebensqualität, ein breites Freizeitangebot, bezahlbarer Wohnraum oder freundliche Menschen deutlich höher bewertet als das in früheren Erhebungen in den Jahren 2014 und 2019 der Fall gewesen ist. Welche von LEADER geförderten Projekte in den nächsten Jahren dieses positive Lebensgefühl noch steigern könnten, ist mit ein bisschen ehrenamtlichem Engagement von den Bürger*innen sogar mitzubeeinflussen. 

Die Bürgerinnen und Bürger in der Region regelmäßig zu Lebensbedingungen und Bedürfnissen zu befragen ist bei LEADER in unserer Region fest vorgesehen. Denn die von der EU geförderten Projekte sollen schon recht unmittelbare Wirkungen zeigen und Unterstützung wirklich da bieten, wo sie auch gebraucht wird. Gesteuert werden die einzelnen Vergaben nicht aus Brüssel direkt, sondern regional von Lokalen Aktionsgruppen, hierzulande durch die LAG „VoglerRegion im Weserbergland“. 

Seit mittlerweile 20 Jahren profitieren dadurch Gemeinden, Vereine, Betriebe und Privatpersonen gleichermaßen von den über LEADER eingeworbenen Mitteln. Auf der Grundlage eines von der Region für die Region erarbeiteten Konzepts sind allein in der aktuellen Förderperiode insgesamt etwa 2,4 Mio. EUR Mittel in die VoglerRegion im Weserbergland geflossen. Ein besonders gelungenes Beispiel für bürgerschaftliches Engagement ist in diesem Zusammenhang die Reaktivierung der historischen Anlegestelle in Heinsen. 

Damit das auch in Zukunft so bleibt, wird aktuell an der Fortschreibung des regionalen Entwicklungskonzepts gearbeitet. Die Befragung aus dem letzten Herbst hat dafür wichtige Impulse gegeben. Augenfällig ist dabei ein deutlicher Wahrnehmungswandel. Früher oft kritische Kommentare - wie etwa zur schlechten Verkehrsanbindung und in Bezug auf die Mentalität der Menschen - sind mittlerweile positiven Einschätzungen zu Naturnähe, sauberer Luft, Ruhe und einem Wir-Gefühl gewichen. 

„Das macht uns Mut“, sagt Thomas Junker, Samtgemeindebürgermeister aus Bevern und Vorsitzender der Lokalen Aktionsgruppe für das LEADER-Programm im Landkreis Holzminden. Man brauche das Rad nicht neu zu erfinden, aber auf die Befragungsergebnisse werde man aktiv reagieren, so der einhellige Anspruch der Aktionsgruppenmitglieder und der im Zuge der Konzeptfortschreibung eingesetzten Arbeitsgruppen. Zu den AG-Sitzungen waren dann auch all diejenigen eingeladen, die in der Befragung Interesse an aktiver Mitarbeit bekundet hatten. 

Nach den ersten Treffen haben der LAG-Vorsitzende Junker und seine Vorstandskolleginnen und -kollegen jüngst ein Zwischenfazit gezogen und Vorschläge für die Förderbedingungen des LEADER-Programms in den Jahren 2023-2027 diskutiert. So sollen die vier bestehenden Handlungsfelder neu ausgerichtet werden, indem ein deutlicher stärkerer Fokus auf die Unterstützung lebendiger Orte und des sozialen Miteinanders unter den Menschen gerichtet wird. 

Konkret gedacht ist aber auch an Maßnahmen zur Reaktion auf den Klimawandel und zur Verbesserung der Zugänglichkeit von Freizeitanlagen und touristischen Einrichtungen. Was aber konkret gefördert und welche Ziele damit erreicht werden sollen, steht noch nicht fest: Mitte Februar kommen zu diesen Fragen die Arbeitsgruppen erneut zusammen. Bis Ende März sollen die „Leitplanken“ für die LEADER-Förderung ab 2023 stehen, bevor das Entwicklungskonzept bis spätestens am 30.04.2022 in Hannover vorgelegt werden muss. 

Wer sich also einbringen und Anregungen liefern möchte, kann sich gerne beteiligen. Ansprechpartnerin ist Christine Bossow vom Regionalmanagement der VoglerRegion, erreichbar unter der Telefonnummer 0 55 31 – 707 110 oder per E-Mail unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.. Weitere Informationen zum Thema LEADER in der VoglerRegion gibt es auch unter www.vogler-region.de oder bei den #voglerhelden auf instagram und facebook.

Foto: Zimmermann