Landkreis Holzminden (red). Die Potenziale, die in der eigenen Familie stecken, erkennen und bei Problemen selbst eine Lösung finden: Diese Ziele stecken hinter dem Familienrat. Seit 2012 zählt der Landkreis Holzminden mit diesem Programm bundesweit zu den Vorreitern. Mit Hilfe von ehrenamtlichen Familienratskoordinator/innen konnte seitdem schon vielen Betroffenen weitergeholfen werden. Jetzt sucht das Familienratsbüro wieder Interessierte, die sich zu solchen Koordinator/innen ausbilden lassen möchten. Eine Aufgabe, die über eine ehrenamtliche Aufwandsentschädigung vergütet wird.
Als Qualifikationen müssen all Diejenigen, die sich für den am 2., 3. Juni und 10. Juni stattfindenden Kurs interessieren, nur das mitbringen, was im modernen Personalmanagement heutzutage als soziale Kompetenz bezeichnet wird. „Wir freuen uns auf Menschen mit Lebenserfahrung und gutem Bauchgefühl“, sagt Petra Müller, die das Familienratsbüro zusammen mit Annette Sienk betreut. Die Familien sollten lernen, ihre Ressourcen besser zu nutzen und Veränderungen zum Wohle der Kinder vornehmen. Das Büro und auch die Koordinator/innen leisteten dabei nur Unterstützungsarbeit. „Es geht darum, Strukturen und getroffene Vereinbarungen einzuhalten“, unterstreicht Müller. Neben dem Bauchgefühl und der Erfahrung zählten aber auch noch andere Eigenschaften, die ein guter Koordinator mitbringen sollte, betont Annette Sienk. „Man muss kreativ sein, sich von den Problemen der Familie abgrenzen können und Vertrauen darin haben, wie viel Kraft in den Familien selbst steckt“, erklärt Sienk. Es gehe darum, Menschen zu helfen, sich selber zu helfen. Der Landkreis regelt mit ähnlichen Mechanismen übrigens seit zweieinhalb Jahren auch sehr erfolgreich Nachbarschaftsräte für Flüchtlinge, um eine besser Integration in die Ortsgemeinschaften zu ermöglichen.
Wer sich als Familienkoordinator engagieren möchte, gerne organisiert und mit Menschen arbeitet, sollte sich für die kostenlose Schulung am 02., 03. und am 10. Juni in Holzminden anmelden. Weitere Informationen über die Aufgabe und die Schulung können im Familienratsbüro des Landkreises unter der E-Mail-Adresse
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