Landkreis Holzminden (red). Der Igel, eines der beliebtesten Säugetiere Europas, gerät zunehmend in Bedrängnis. Obwohl er für seine Anpassungsfähigkeit und Wehrhaftigkeit bekannt ist, zeigt sich der Naturschutzbund (NABU) Niedersachsen besorgt über den schwindenden Lebensraum und die wachsenden Gefahren für den kleinen Stachelritter.
„Der Igel, einst Symbol der Anpassungsfähigkeit, steht mittlerweile in einigen Bundesländern auf der Vorwarnliste der Roten Liste der gefährdeten Arten“, erklärt Isabelle Straus, Leiterin der Regionalgeschäftsstelle des NABU im Weserbergland. Ursachen seien die ausgeräumte Landschaft, fehlende Hecken und Wegraine sowie die Dominanz von Monokulturen, die dem Igel sowohl Nahrung als auch Unterschlupf nehmen.
Besonders alarmierend ist der Rückgang der Lebensräume auch in städtischen und dörflichen Gebieten. Straus appelliert an Gartenbesitzer, den Igel aktiv zu unterstützen: „Laub liegen lassen, heimische Wildsträucher pflanzen und den Garten auf potenzielle Igelfallen wie steile Teichufer oder ungeschützte Schächte überprüfen.“ Baupläne für Igelburgen und viele weitere Tipps stellt der NABU bereit, um den Igeln eine Überlebenshilfe zu bieten.
Jährlich fallen bis zu einer Million Igel dem Straßentod zum Opfer. Hinzu kommt der Verlust von Lebensraum durch die Versiegelung von Flächen, die einst wertvolle Gärten waren. Der NABU fordert daher ein Umdenken hin zu einer naturverträglichen Landwirtschaft und einer ökologisch orientierten Stadtplanung.
Interessierte können beim NABU Niedersachsen ein umfassendes Informationspaket mit Bauplänen für Igelburgen und weiteren Schutzmaßnahmen anfordern. Die Materialien sind gegen Einsendung von 5 Euro in Briefmarken an die Adresse Allestraße 36, 30167 Hannover erhältlich.
Foto: NABU/Andreas Bobanac