Kreis Holzminden (red). Im Jahr 2020 startet die neue generalistische Pflegeausbildung. Es werden die bisherigen Berufsausbildungen der Altenpflege, der Gesundheits- und Krankenpflege zu einer generalistischen Ausbildung mit dem Berufsabschluss „Pflegefachfrau“ bzw. „Pflegefachmann“ zusammengeführt Kürzlich fand in der BBS Holzminden eine Informationsveranstaltung des Pflegeteams an der Georg-von-Langen-Schule, Berufsbildende Schulen Holzminden, zum Thema Lernortkooperation im Ausbildungsverbund bei der neuen Ausbildung zu Pflegeberufen statt.
Eingeladen waren alle stationären und ambulanten Altenpflegeeinrichtungen des Landkreises Holzminden und auch das Evangelische Krankenhaus Holzminden. Als Referenten konnte Frau Launhardt-Petersen, Teamleitung Pflege, Thomas Knäpper vom Bundesamt für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben als Berater für die Pflegeausbildung gewinnen. Die berufliche Ausbildung gliedert sich in einen betrieblichen und schulischen Teil. Der/die Auszubildende schließt einen Ausbildungsvertrag mit dem Träger der praktischen Ausbildung ab. Das ist das Krankenhaus, das Pflegeheim oder der ambulante Pflegedienst. Da die Ausbildung alle Bereiche der Pflege umfasst, werden zukünftig alle Auszubildenden der Pflege im Krankenhaus sowie der ambulanten und stationären Pflege ausgebildet.
So muss der Stamm-Ausbildungsbetrieb die praktische Ausbildung an unterschiedlichen Orten organisieren. Es muss ein Ausbildungsverbund im Rahmen einer Lernortkooperation gebildet werden. Dies erfordert für jeden Betrieb, der im Bereich der Pflege ausbilden will, einen erheblichen Koordinations- und Organisationsaufwand. Die Betriebe müssen sich daher verstärkt austauschen und zusammenschließen, damit Ausbildung möglich wird.
Bislang hat die Pflegeschule viele organisatorische Elemente gesteuert. Jetzt ist diese Aufgabe rechtlich den ausbildenden Betrieben zugeordnet. Diese müssen Absprachen mit anderen praktischen Einrichtungen und mit der Pflegeschule treffen, denn mit dem Abschluss, eines Ausbildungsvertrages und somit vor Beginn der Ausbildung müssen Ausbildungspläne, Einsatzpläne der praktischen Ausbildung und die Abstimmung mit der Pflegeschule stehen.
Die Teamleiterin Pflege an den BBS Holzminden, Oberstudienrätin Kristin Launhardt-Petersen, appellierte daher an alle anwesenden Betriebe: „Machen Sie sich auf den Weg und versuchen Sie, organisatorisch und inhaltlich die notwendige generalistische Ausbildung in der Pflege auf den Weg zu bringen! Die BBS Holzminden steht Ihnen dabei unterstützend zur Seite. Wir wollen alle, auch die kleinen Ausbildungseinrichtungen mitnehmen in die neue Ausbildung.“
Wie kann das praktisch funktionieren?
Herr Affelt, StD a.D., stellte ein erstes Modell für die zeitliche Verteilung der schulischen und praktischen Einsätze vor. Dieses kann als Arbeitsgrundlage dienen an dem die Pilotgruppe mit Vertreter*innen des Evangelischen Krankenhauses, der ambulanten und stationären Pflege in den kommenden Wochen arbeitet und es optimal an die jeweiligen betrieblichen Ausbildungssorte anpasst.
„Wir müssen unbedingt verhindern, dass der organisatorische Umfang viele Betriebe davon abschreckt, sich überhaupt mit der Ausbildung zu beschäftigen. Der Pflegenotstand, d.h. der Personalmangel in der Pflege, der heute schon besteht, würde sich im Landkreis Holzminden erheblich verstärkten!“ sagte Helmut Affelt. „Im Rahmen des demographischen Wandels müssen wir uns um dieses Problem kümmern!“+++ Deshalb scheint es dringend geboten, dass im Sinne aller ausbildenden Betriebe die Ausbildung im Landkreis mit einer sogenannten Kopfstelle oder Geschäftsstelle begleitet werden kann, denn viele Betriebe können den erheblichen Aufwand der Organisation kaum stemmen. Die Kosten der Ausbildungs-Organisation können refinanziert werden. Es muss lediglich personell und technisch eine Organisationseinheit im Landkreis Holzminden geschaffen werden.
Der Landkreis Holzminden braucht gut ausgebildete Pflegekräfte und muss daher alle Maßnahmen begleiten, um Ausbildungsplätze im Landkreis auszubauen und zu erhalten. Daher ist es vorstellbar, dass der Landkreis Holzminden selbst, für eine gewisse Zeit personell die Übergangsphase in der Pflegeausbildung begleitet. Der Georg-von-Langen-Schule, Berufsbildende Schulen Holzminden, ist daran gelegen, gute Kontakte mit dem Evangelischen Krankenhaus Holzminden und der Pflegeschule in Bad Pyrmont zwischen der bisherigen Altenpflege und Krankenpflege auf- und auszubauen.
Vorläufige Kontaktstelle für die vorbereitenden Prozesse zu einer generalistischen Ausbildung zur Pflegefachfrau/zum Pflegefachmann ist seitens der BBS Holzminden und der Modellarbeitsgruppe Pflege Helmut Affelt. Informationen sind über
Foto: Helmut Affelt