Holzminden (red). In Zusammenhang mit den Fußbodenproblemen in den am Schulzentrum Liebigstraße aufgestellten Schulcontainern wurde im Auftrag des Landkreises Holzminden ein Baubiologe hinzugezogen. Dabei sind auffällige Schadstoffkonzentrationen festgestellt worden. Der Boden soll in den nächsten Wochen ausgetauscht und damit auch eine mögliche Gesundheitsgefährdung ausgeschlossen werden. Noch rechtzeitig vor Schulbeginn konnte für die Zeit der Sanierung eine alternative Beschulung im schon fertigen Gebäudetrakt des Schulzentrums sichergestellt werden.
„Der von uns eingesetzte Baubiologe hat bei seinen Tests festgestellt, dass die Grenzwerte für Biozide überschritten worden sind“, erklärt Sarah Humburg, Erste Kreisrätin des Landkreises Holzminden dazu. Biozide werden bei Baustoffen regelmäßig eingesetzt, um Schädlingsbefall durch Mikroorganismen auszuschließen. In zu hoher Konzentration können sie allerdings allergische Reaktionen auslösen. Und auch der Wert für den in Spanplatten und Klebern häufig verwendeten Stoff Formaldehyd war in dem Container deutlich erhöht. Formaldehyd gilt als krebserregend, allerdings nur dann, wenn bestimmte Grenzwerte überschritten werden. „Das ist bei den uns vorliegenden Ergebnissen leider der Fall“, sagt Humburg. Die gesundheitsgefährdende Schwelle sei aber höchstwahrscheinlich erst durch die extrem feuchtheiße Witterung der letzten Wochen überschritten worden, habe der mit den Messungen beauftragte Experte glaubhaft versichert. Dadurch, dass die Temperaturen vor den Sommerferien niedriger waren und die Container kontinuierlich gelüftet worden sind, wurden die Schwellenwerte in jener Zeit nicht erreicht. „Wir sind froh, dass das Problem mit dem Fußboden in der unterrichtsfreien Zeit aufgetreten ist“, meint Sarah Humburg, „so konnten wir schnell und effektiv handeln.“
Die Containerfirma hat sich konstruktiv gezeigt und eine zeitnahe Entfernung des Fußbodens versprochen. Nach Fertigstellung ist die weitere Nutzung bis zum Umzug der Schule an den Standort Billerbeck gefahrlos möglich.
Der Schulcontainerkomplex war Anfang Februar von einer Fachfirma im Auftrag des Landkreises Holzminden aufgestellt worden. Mitte März wurde der Unterricht dort coronabedingt wie an allen anderen Schulen eingestellt.